Google Ads Gebotsstrategien für B2B-Kampagnen
Auf Google Ads gibt es 12 verschiedene Gebotsstrategien. Du kannst deine Anzeigenkampagnen so einstellen, dass du pro Impression (Ausspielung) oder pro Klick zahlst, oder dass du einen Zielpreis pro Conversion festlegst. Hier findest du eine Erklärung aller 12 Bidding-Strategien und welche davon für B2B-Produkte am besten funktionieren.
Inhalte
- Interaktionen als Ziel festlegen
Wie funktionieren Google Ads Gebotsstrategien?
In Google Ads musst du für jede Kampagne eine Gebotsstrategie definieren. Damit legst du fest, für welche User-Interaktion du zahlst (Impression oder Klicks). Für KI-unterstützte Gebotsstrategien definierst du zusätzlich, auf welche Ziele und Conversions die Google KI deine Gebote optimieren soll.
Die Auswahl der richtigen Gebotsstrategie hilft dir also, den ROI deiner Google Ads Kampagnen zu verbessern. Konkret steuerst du damit diese Faktoren:
- Für welche Interaktion möchtest du Zahlen: Impressionen (Ansichten), Klicks oder Conversions?
- Was ist dein Maximalgebot pro Interaktion?
- Wie weit darf die Google Ads KI dieses Maximalgebot überschreiten, um Interessenten mit hoher Kaufbereitschaft zu erreichen?
Die Gebotsstrategie signalisiert Google Ads, was du mit dienen Kampagnen erreichen willst, und wieviel zu dafür ausgeben möchtest.
Ist dein Ziel etwa, möglichst viele verschiedene Personen zu erreichen, dann ist eine Gebotsstrategie mit Ausrichtung auf die Kosten pro 1.000 erreichten Usern (CPM) hilfreich. Geht es dir um eine möglichst günstige Leadgenerierung, solltest du z.B. „Ziel-CPA“ (Zielkosten pro Website-Conversion) wählen.
Neben deinen Maximalgeboten und dem Qualitätsfaktor wirkt auch die Gebotsstrategie auf deine Anzeigenausspielung und die Anzeigenposition ein. Mit ihr kann die Google KI steuern, an welchen Auktionen deine Kampagnen überhaupt teilnehmen. So erreichst du entweder mehr User oder exakt die User, die eine höhere Kaufabsicht haben.
- Strategien für verschiedene Marketingziele
Übersicht der 12 Gebotsstrategien auf Google Ads
Hier ist eine Übersicht aller auf Google Ads verfügbaren Gebotsstrategien inkl. Einteilung, für welches Marketingziel sie am besten geeignet sind. Eine detaillierte Beschreibung jeder Strategie folgt nach der Tabelle.
Brand Awareness | Website-Traffic | Conversions / Leads |
---|---|---|
Anteil an möglichen Impressionen | Manuelle Kosten-pro-Klick-Gebote (CPC) | Zielkosten pro Conversion (Ziel-CPA) |
Kosten pro 1.000 Impressionen (CPM) | Auto-optimierte Kosten-pro-Klick-Gebote (eCPC) | Ziel-Return on Ad Spend (Ziel-ROAS) |
Zielkosten pro 1.000 Impressionen (Ziel-CPM) | Klicks maximieren | Conversions maximieren |
„Sichtbare“ Kosten pro 1.000 Impressionen (vCPM) | Conversion-Wert maximieren | |
Kosten pro Videoansicht (CPV) |
- Markenbekanntheit steigern
1. Gebotsstrategien für Brand Awareness
- Ziel: Reichweite und Impressionen
- Zahlungsmethode: Pro 1.000 Impressionen
1.1. Anteil an möglichen Impressionen
Bei dieser Smart-Bidding-Strategie legst du fest, bei wieviel % der Suchanfragen, die für deine Keywords gemacht werden, deine Anzeigen erscheinen sollen. So kannst du deine Ads möglichst flächendeckend platzieren.
Mit dieser Strategie bezahlst du pro Klick. Achte daher auf ein ausreichend hohes Gebot pro Klick. Sonst werden deine Anzeigen vielleicht gar nicht ausgespielt. Google wird dir in diesem Fall eine Warnmeldung schicken.
1.2. CPM (Cost per Mille)
Bei dieser Gebotsstrategie verrechnet dir Google Kosten für je 1.000mal, die deine Ads ausgespielt wurden. Diese Kosten pro 1.000 Impressionen liegen bei durchschnittlich 2 bis 4€ für Suchkampagnen und bei 1 bis 2€ im Displaynetzwerk. Sie ergeben sich aus der Anzahl und den Geboten aller Werbetreibenden für ein bestimmtes Keyword.
1.3. Ziel-CPM (Target Cost per Mille)
Mit dieser Strategie legst du die Durchschnittskosten pro 1.000 Impressionen fest, die du zu zahlen bereit bist. Du kannst damit deine Ausgaben besser steuern. Wenn du dein Gebot allerdings zu niedrig ansetzt, werden deine Ads weniger oft ausgespielt.
1.4. vCPM (Viewable Cost per Mille)
Diese Gebotsstrategie gibt es nur für Ads-Kampagnen im Displaynetzwerk (Bannerwerbung). Du zahlst dabei nur für Banner-Anzeigen, die auch im sichtbaren Bereich am Display der User dargestellt wurden. Dafür legst du ein Maximalgebot – die „max. vCPM“ – fest. Je höher dein Gebot, desto öfter werden deine Ads ausgespielt.
1.5. CPV (Cost per View)
Diese Bidding-Strategie kann nur für Youtube-Kampagnen eingesetzt werden. Ein „View“ gilt dabei als eine dieser drei Interaktionen:
– Video zu 30 sec oder länger angesehen
– Video vollständig angesehen, wenn es unter 30 sec lang ist
– Klick auf die Videoanzeige
CPV ist das Videokampagnen-Äquivalent zur CPC-Gebotsstrategie. Du zahlst nur, wenn ein User dein Video ausreichend lange ansieht oder deine Ad anklickt.
Empfohlene Awareness-Gebotsstrategie für B2B-Produkte: Ziel-CPM
Unser Favorit für Awareness-Kampagnen in der Google Suche ist die Gebotsstrategie „Ziel-CPM“. Damit haben wir mehr Kontrolle über die Kosten pro 1.000 angezeigten Ads.
Für Kampagnen im Display-Netzwerk verwenden wir hingegen vorrangig vCPM-Bidding.
- Mehr Websitebesucher
2. Gebotsstrategien für Website-Traffic
- Ziel: Klicks und Website-Trafic
- Zahlungsmethode: Pro Klick
2.1. Manual CPC (Manual Cost per Click)
Mit dieser Bidding-Strategie legst du fest, wie viel du durchschnittlich pro Klick zahlen möchtest. Einzelne Klicks werden dieses Limit überschreiten. In Summe wir die Kampagne deine Klickpreis-Vorgabe einhalten. Mit dem manuellen CPC hast du die größte Kontrolle über die Kosten pro Klick.
2.2. eCPC (Enhanced Cost per Click, auto-optimierte CPC-Gebote)
Ähnlich wie beim Manual CPC gibst du die Kosten pro Klick vor. Google Ads kann diese Kosten in dieser Strategie aber für Interessenten mit besonders hoher Kaufwahrscheinlichkeit erhöhen. Das beurteilt die Google Ads KI über die Userdaten, die es zur Verfügung hat – z.B. den Suchverlauf des Users.
2.3. Klicks maximieren
Mit dieser Gebotsstrategie versucht Google Ads, so viele Klicks wie möglich zu jedem Klickpreis zu erreichen. Das ist sinnvoll, wenn du möglichst schnell Traffic generieren und dein Kampagnenbudget rasch aufbrauchen möchtest. „Klicks maximieren“ hilft vor allem beim Start von neuen Ads-Kampagnen, um schnell Performance-Daten zu sammeln.
Empfohlene Traffic-Gebotsstrategie für B2B-Produkte:
Manual CPC
Für B2B-Nischenprodukte empfehlen wir „Manual CPC“ als Gebotsstrategie für Website-Traffic. Denn für Produkte mit geringer Nachfrage hat Google oft nicht ausreichend Userdaten, um deine Gebote automatisiert zu optimieren.
Für B2B-Produkte mit hoher Nachfrage (z.B. SaaS-Produkte mit großen Zielmärkten) sind genügend Userdaten verfügbar. Dann funktioniert die eCPC-Strategie gut.
- Mehr Conversions / Leads generieren
3. Gebotsstrategien für die Leadgenerierung mit Smart Bidding
- Ziel: Conversions, Leads, Kontaktanfragen
- Zahlungsmethode: Pro Klick, mit Unterstützung vom Google Ads Algorithmus
3.1. Ziel-CPA (Cost per Action)
Mit dieser Smart Bidding Strategie gibst du vor, was du pro Website-Conversion (z.B. eine Kontaktanfrage) zahlen möchtest. Die Google KI wird dann versuchen, Conversions zu diesen Kosten für dich zu erzielen.
In den Kampagneneinstellungen zeigt dir Google eine Empfehlung für den Ziel-CPA-Wert auf Basis der verfügbaren Daten von ähnlichen Werbetreibenden. Diesen Wert solltest du nicht zu sehr unterschreiten, sonst erzielst du wahrscheinlich gar keine Conversions.
Mit dieser Strategie sollte dein Tagesbudget in der Kampagne mindestens das Fünffache deines Ziel-CPAs sein. Google Ads benötigt dieses Budget als Spielraum für die automatisierte Optimierung. Mit weniger Budget wird deine Kampagne vielleicht nur gering oder gar nicht ausgespielt.
3.2. Ziel-ROAS (Return on Advertising Spend)
Der ROAS ist eine Paid Ads Kennzahl, die grob den ROI deiner Kampagnen misst. Dafür teilst du den über die Ads-Kampagnen erzielten Mehrumsatz durch deine Werbeausgaben. Beispiel: Ein mit Ads erzielter Umsatz von 80.000€ bei Ausgaben von 20.000€ wären ein ROAS von 4.
Der Umsatz wird dabei indirekt ermittelt: Du legst für jede Conversion in deiner Kampagne fest, wieviel sie dir Wert ist. Beispiel:
– eBook-Download: 10€
– Webinar-Anmeldung: 30€
– Kontaktanfrage für eine Beratung: 120€
Zur idealen Berechnung dieser Werte solltest du Zahlen aus deinem CRM heranziehen. Die Werte ergeben sich aus der Kaufwahrscheinlichkeit der User, die diese Conversions durchführen, und der Transaktionshöhe (dem DB).
Abschließend setzt du deinen Ziel-ROAS in Prozent fest. Dein ROAS sollte idealerweise 400% oder mehr betragen. Bei einem niedrigeren Return on Ad Spend sind deine Paid Ads Kampagnen meist nicht profitabel.
3.3. Conversions maximieren
Mit „Conversions maximieren“ versucht Google Ads, so viele von dir definierte Conversions zu erreichen, wie möglich. Dafür passt die Google KI deine Gebot je nach Kaufwahrscheinlichkeit der User an – ähnlich wie bei der eCPC-Strategie.
Der Haken daran: Wie bei allen „maximieren“-Strategien wird Google versuchen, dein ganzes Tagesbudget auszugeben. „Conversions maximieren“ ist dann sinnvoll, wenn du in möglichst kurzer Zeit (wenigen Wochen) viele Conversions erzielen willst.
Diese Conversions sind in der Regel nicht billig, da du bei dieser Strategie keine Zielwert für die Kosten pro Conversions vorgibst.
3.4. Conversion-Wert maximieren
Auch bei „Conversion-Wert maximieren“ versucht Google, möglichst viele Conversions zu erzielen und dein Budget dafür voll auszugeben.
Allerdings berücksichtigt die Google KI dafür den Wert, den du jeder einzelnen Conversion zuweist. Beispiel:
– eBook-Download: 10€
– Webinar-Anmeldung: 30€
– Kontaktanfrage für eine Beratung: 120€
Google versucht nun die Conversion-Kombination mit dem höchsten Wert zu erzielen. Also etwa viele einfach zu erreichende eBook-Downloads, wenige Kontaktanfragen mit hohem Wert oder einen Mix daraus.
In der Praxis konzentriert sich Google auf die einfach zu erreichenden Conversions. Es ist leicht für die KI, 10 eBook-Downloads zu erzielen als eine Kontaktanfrage für den Sales.
Empfohlene Conversions-Gebotsstrategie für B2B-Produkte:
Ziel-CPA oder Ziel-ROAS
Für B2B-Produkte sind alle 4 Conversion-Gebotsstrategien sinnvoll. Bei nur einer getrackte Conversion-Art (z.B. das Kontaktformular) und weniger als 30 Conversions im Monat empfehlen wir die Strategie „Ziel-CPA“. Das ist einfach aufzusetzen und gut zu steuern.
Ab 2 oder mehr verschiedenen Conversions und mit mehr als 30 Conversions pro Monat ist „Ziel-ROAS“ eine gute Wahl. Diese Strategie berücksichtigt, dass ihr mit mehreren Conversions mit hoher und niedriger Kaufbereitschaft arbeitet.
Die beiden „Maximieren“-Strategien für die Leadgenerierung verwenden wir nur für Projekte, in denen der Werbetreibende möglichst rasch Conversions erzielen möchte und die Kosten pro Conversion zweitrangig sind. Das kommt nur in wenigen Fällen vor.
- B2B Bidding-Strategien
Wann verwende ich welche Gebotsstrategie im B2B-Bereich?
Die optimale Google Ads Gebotsstrategie für deine B2B-Kampagnen ergibt sich aus deinen Marketingzielen und der Höhe der Nachfrage nach deinen Produkten auf Google (monatliches Suchvolumen).
Hier ist eine Übersicht der Bidding-Strategien, die aus unserer Erfahrung heraus für B2B-Produkte am besten funktionieren.
Marketingziel | Suchvolumen/mon | Gebotsstrategie | Erklärung |
---|---|---|---|
Brand Awareness | gering (< 50) | Ziel-CPM | Für noch unbekannte Produkte, die nicht aktiv gesucht werden |
Website-Traffic | mittel (50 bis 100) | Manueller CPC | beste Kostenkontrolle |
Website-Traffic | hoch (> 200) | eCPC | Google erhöht Gebote bei Usern mit hoher Kaufwahrscheinlichkeit |
Leads / Conversions | mittel bis hoch (> 50) | Ziel-CPA | Bei < 30 Conversions pro Monat, und wenn nur eine Art von Conversion getrackt wird |
Leads / Conversions | hoch (> 200) | Ziel-ROAS | Ab 30 Conversions pro Monat, und wenn verschiedene Conversions getrackt werden |
- Google Ads Algorithmus
Wie funktioniert der Google Ads Algorithmus bei Smart Bidding Strategien?
Smart Bidding bedeutet, dass die Google-KI deine Gebote anpasst, um deine Werbeziele besser zu erreichen. Das spart dir viel Zeit in der Optimierung, da du die Gebote nicht wie bei manuellen Bidding-Strategien laufend händisch korrigieren musst.
Ein Beispiel: Bei der Gebotsstrategie „Ziel-CPA“ erhöht Google deine Gebot bei Usern in deiner Zielgruppe, die eine hohe Conversion-Wahrscheinlichkeit aufweisen.
Wie kann Google beurteilen, wann es deine Gebote anpasst? Google nutzt Userdaten, um einzuschätzen, ob ein User besonders relevant für dich ist. Z.B. werden Gebote erhöht für User, die nach einen Produkt oder Lieferanten suchen.
Die Daten dafür hat Google aus der Chrome-Browserhistorie (aufgerufene Seiten) und aus dem Suchverlauf auf der Google Suche. Wenn etwa ein User innerhalb von 24h mehrfach nach einer Projektmanagement-Software sucht, vermutet die Google Ads KI eine hohe Kaufbereitschaft für diese Software. Wirbst du für ein ähnliches Produkt, werden deine Gebote für diesen User automatisch erhöht.
Weitere Usersignale, die für den Smart Bidding Algorithmus herangezogen werden, sind:
Gerät und Betriebssystem, Tageszeit, Standort und Sprache.
Die KI versucht beurteilt auch, welche User bereits in deiner Kampagne konvertiert sind. Über diese Userdaten versucht Google Ads dann deine Anzeigen an ähnliche Personen auszuspielen. Daher ist es sehr wichtig, dass Google Ads bereits auf vergangene Conversions zugreifen kann, wenn du eine Smart Bidding Gebotsstrategie verwendest. Du solltest mindestens 10 Conversions mit einer Kampagne erzielt haben, bevor du Smart Bidding einsetzt.
Zu den Smart Bidding Gebotsstrategien gehören eCPC, Ziel-CPA, Ziel-ROAS, Conversion-Wert maximieren und Conversions maximieren.
- Kampagnen-Einstellungen für mehr Leads
Welche Gebotsstrategie funktioniert am besten für die B2B-Leadgenerierung?
In der Praxis haben sich diese Gebotsstrategien bewährt, um B2B-Lead zu generieren: Ziel-CPA und Ziel ROAS. Je nach Nachfrage und Komplexität deines Suchvolumens ist ein der Beiden Bidding-Strategien optimal.
Szenario 1: Mittlere Nachfrage + 1 getrackte Conversion
- Deine B2B-Kampagne generiert bis zu 30 Conversions im Monat.
- Du trackst nur eine Conversion (idR. ein ausgefülltes Kontaktformular).
Hier ist „Ziel-CPA“ die ideale Gebotsstrategie für dich. Sie ist leicht einzurichten, und du kannst die Kosten pro Lead gut steuern.
Wichtig: Setz die Ziel-CPA nicht zu niedrig an
– halte die an die Empfehlung von Google (in der Kampagneneinstellung)
– gehe maximal 20% unter diesen Vorschlag
– stelle dein Tagesbudget 5x so hoch wie die Ziel-CPA ein
Ansonsten wird deine Kampagne nur wenig ausgespielt.
Szenario 2: Hohe Nachfrage + mehrere getrackte Conversions
- Deine B2B-Kampagne liefert mehr als 30 Conversions pro Monat.
- Du trackst verschiedene Conversions mit unterschiedlicher Kaufbereitschaft (z.B. eBook-Download, Webinar-Anmeldung, ausgefülltes Kontaktformular).
Dann ist „Ziel-ROAS“ die beste Gebotsstrategie für dich. Sie berücksichtigt Leads mit unterschiedlicher Position in der Customer Journey. Die hohe Conversion-Anzahl stellt sicher, das für die Google KI ausreichend Performance-Daten zur Optimierung vorhanden sind.
Sonderfall: Remarketing-Kampagnen
Interessenten in deinen Remarketing-Kampagnen sind Websitebesucher, die bereits Kontakt zu deiner Marke und deinen Contents hatten. Daher sind die Kosten pro Lead oft nur 20-30% so hoch wie bei anderen Kampagnen.
Wir empfehlen für Remarketing-Kampagnen „Klicks maximieren“ als Gebotsstrategie. Aufgrund der niedrigen Kosten pro Lead (CPA) macht es Sinn, hier so viel Traffic wie möglich einzukaufen. Mit „Ziel-CPA“ oder „Ziel-ROAS“ besteht die Gefahr, dass du nicht alle User deiner Remarketing-Zielgruppe erreichst.
- Typische Probleme
Was sind die häufigsten Fehler bei den Google Ads Gebotsstrategien?
Diese Fehler begegnen uns immer wieder bei Kampagnen-Audits und neuen Projekten.
1. Mangelndes Tracking
Das häufigste Problem von allen: Conversions werden falsch oder gar nicht getrackt. Die Signale aus dem Tracking sind für Conversion-basierte Gebotsstrategien absolut notwendig.
Nur so kann die Google KI deine Kampagnen optimieren. Ein fehlerhaftes Conversion-Tracking zieht daher die Performance deiner Ads deutlich runter.
2. Die Gebotsstrategie passt nicht zum Marketing-Ziel
Für jedes Marketingziel – Brand Awareness, Traffic oder Lead-Generierung – gibt es eine eigene Gebotsstrategie. Verwendest du die falsche Bidding-Strategie, wird es schwer, deine Kennzahlen zu erreichen. Dann optimiert Google nämlich deine Performance in die falsche Richtung.
3. Zu geringe Gebote oder Ziel-CPA
Bietest du zu wenig pro Klick oder Conversion, dann werden deine Kampagnen nicht ausgespielt. Bietest du deutlich weniger als deine Mitbewerber, dann wird deine Ad nur auf den schlechten Plätzen (am Seitendende) oder gar nicht angezeigt.
Google Ads liefert dir Empfehlungen für die CPC (Kosten pro Klick) und CPA (Kosten pro Conversion). Du solltest deine Gebote nicht um mehr als 20% unter diesen Werten einstellen.
4. Zu geringe Tagesbudgets bei Conversion-Kampagnen
Für die häufig verwendete Bidding-Strategie „Ziel-CPA“ musst du ein ausreichend hohes Tagebudget einstellen. Es sollte mindestens 5x (idealerweise 10x) so hoch sein wie die Ziel-CPA. Diesen Spielraum benötigt die Google KI, um zu den von dir gewünschten Kosten Leads erzielen zu können.
Wenn dein Ziel-CPA 80€ ist, und dein Tagesbudget z.B. nur 40€ ausmacht, wird es sehr schwer für Google, dieses Ziel zu erreichen. In so einem Fall erzielt deine Kampagne nach 2-3 Wochen fast keinen Traffic mehr.
5. Conversion-Gebotsstrategie bei zu geringer Nachfrage
Gebotsstrategien, die auf Conversions basieren, funktionieren nur, wenn bereits ausreichend Conversions generiert wurden. Google benötigt diese Datenpunkte als Referenzwerte. So versteht die KI, welche User oder Klicks am ehestens zu Conversions werden.
Mit weniger als 10 Conversions pro Monat, hat Google nicht genügend Daten zur automatisierten Optimierung. In diesem Fall hilft eine auf Klicks ausgerichtete Gebotsstrategie weiter. Damit kannst du kurzfristig mehr Conversions generieren und später auf eine Conversion-basierte Gebotsstrategie wechseln.
6. Lernphase nicht berücksichtigt
Alle automatisierten und smarten Gebotsstrategien benötigen eine Lernphase von 2-3 Wochen. Daher kannst du die Performance deiner Kampagnen erst seriös beurteilen, wenn sie mindestens ein ganzes Monat nach Abschluss der Lernphase gelaufen sind.
In der Praxis fehlt manchmal die Geduld, so lange zu warten. Wird die Performance dann zu bald beurteilt, können daraus falsche Schlüsse zogen werden.
- Hilfreiche Werkzeuge in Google Ads
Diese Tools helfen dir beim Einstellen deiner Gebote
Google Ads bietet diese kostenlosen Tools an, um die optimalen Gebote für deine Kampagnen zu finden.
Google Keyword Planer
Der Keyword Planer hilft dir dabei, relevante Keywords und Synonyme für das Targeting deiner Kampagnen zu finden.
Für jedes Keywords wird dir dabei eine Gebotsschätzung für den ersten Anzeigenplatz angezeigt. So kannst du einschätzen, was dich ein Klick kosten wird. Je höher dein Gebot, desto mehr Traffic wird deine Kampagne generieren.
Diese Schätzung ergibt sich aus den Daten deiner Mitbewerber auf Google Ads. Er ist eine Momentaufnahme. Sobald du deine Konkurrenten mit einem hohen Gebot auf die schlechteren Plätze verweist, werden sie vermutlich auch ihre Gebote erhöhen.
Statusmeldung zur Gebotsstrategie
Sollten deine Gebote zu niedrig sein, werden deine Kampagne nicht mehr ausgespielt. In diesem Fall erhältst du im Google Ads Manager auf Kampagnenebene eine Nachricht, dass deine CPC (Cost per Click) oder dein Tagesbudget zu niedrig sind.
Diese Funktion ist recht hilfreich. Vor allem bei einer großen Anzahl an Kampagnen kann es einmal passieren, dass eine falsche Einstellung getätigt wurde. Die Statusmeldung liefert dir auch brauchbare Verbesserungstipps.
Google Ads Budgetsimulator (Bid Simulator)
Auf Kampagnenebene findest du neben den Tagesbudgets den Budgetsimulator. Dieses Tool berechnet für dich, wie sich Erhöhungen deiner Gebote und Tagesbudgets auf deine erzielten Klicks und Conversions auswirken.
Diese Zahlen sind allerdings nur hochgerechnete Werte und keine Garantie, für eine bessere Kampagnenleistung. In der Praxis liegt die Trefferquote des Budgetsimulators bei unseren Projekten unter 50%. Wir empfehlen dir daher, eigene Tests durchzuführen.
- Mehrere Kampagnen gleichzeitig verwalten
Portfolio-Gebotsstrategien
Anstatt die Gebotsstrategie für jede Kampagne einzeln festzulegen, kannst du mehrere Kampagnen gemeinsam mit einer Portfolio-Strategie verwalten. Dafür legst du eine einzelne Bidding-Strategie und ein Gesamtbudget für ein Set von Kampagnen fest. Das ist eine große Erleichterung, gerade wenn du viele Kampagnen in einem Konto verwaltest.
Portfolio-Gebotsstrategien haben diese drei Vorteile:
- Du definierst eine Gebotsstrategie für eine Gruppe von Kampagnen.
- Du legst ein Gesamtbudget fest, auf das mehrere Kampagnen gleichzeitig zugreifen.
- Google optimiert die Budgetzuteilung für diese Kampagnen, damit dein vorgegebenes Ziel am besten erreicht wird.
Beispiel: Du verwendest die „Ziel-CPA“ mit einem Zielwert von 80€ pro Lead als Portfolio-Strategie für 8 verschiedene Kampagnen. Dafür legst du ein Tagesbudget von z.B. 800€ fest.
Dann teilt Google das Budget den Kampagnen zu, die die günstigsten Leads generieren. Google optimiert so automatisch deine Budget, damit möglichst viele Leads zu dem von dir definierten Kosten – oder günstigere Leads – erzielt werden.
Portfolio-Gebotsstrategien findest du unter „Tools und Einstellungen“ >> „Gemeinsam genutzte Bibliothek“ >> Gebotsstrategien.
Zusammenfassung
Nutze „Ziel-CPA“ oder „Ziel-ROAS“ (bei verschiedenen Conversions) als Gebotsstrategie für deine Leadgen-Kampagnen. Verwende „Klicks maximieren“ für deine Remarketing-Kampagnen, damit du möglichst alle User in deiner Remarketing-Zielgruppe erreichst.
Kümmere dich auf jeden Fall um ein sauberes Conversion-Tracking. Diese Daten benötigt die Google KI zur Optimierung deiner Kampagnen. Und stelle sicher, dass deine Gebot nicht zu weit unter den Empfehlungen von Google liegen (max. 20% darunter). Sonst werden deine Ads nämlich kaum ausgespielt.
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Autor
Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads
Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.
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