B.A.N.T. - Lead-Qualifizierung mit System
1. Was ist die Lead-Qualifizierung nach B.A.N.T.?
Die Lead-Qualifizierung zählt zu den wichtigsten Schritten in jedem Sales-Prozess. Sie hilft dir dabei, deutlich effizienter mit deinen Leads umzugehen. Durch die Qualifizierung erkennst du, welche Leads mit hoher Wahrscheinlichkeit zu zahlenden Kunden werden – und welche eher nicht. Daraus kannst du ableiten, bei wem es sich lohnt, Zeit in die Akquise zu stecken.
Das B.A.N.T.-Framework ist ein Modell für die Lead-Qualifizierung. B.A.N.T. ist ein Akronym und steht für:
Budget
Authority
Needs
Kann dein Angebot die Bedürfnisse des Kunden mit deinen Lösungen befriedigen?
Timing
Ein potenzieller Kunde gilt laut B.A.N.T. als qualifizierter Lead, wenn er zumindest drei der vier genannten Kriterien erfüllt. So hilft B.A.N.T. dir und deinem Sales-Team dabei, die vielversprechendsten Leads herauszufiltern, um dann den Fokus auf diese zu legen.
Erfüllt ein Lead die Kriterien aktuell nicht, solltest du ihn trotzdem nicht einfach abschreiben – denn die Umstände und die Dringlichkeit der Umsetzung eines Projektes können sich schnell ändern.
2. Wie lauten die vier Bewertungskriterien von B.A.N.T.?
Das Akronym B.A.N.T. steht für: Budget, Authority, Needs, Timeline.
Zum besseren Verständnis findest du hier eine genauere Erklärung zu jedem Kriterium.
Budget: Ist ausreichend Budget vorhanden?
Natürlich ist Geld – wie auch die anderen Kriterien – kein absolutes Ausschlusskriterium. Du solltest einen Lead nicht komplett fallen lassen, nur weil er sich deine Produkte heute noch nicht leisten kann. Die finanzielle Situation eines Unternehmens kann sich schnell verändern.
Authority: Darf deine Ansprechperson Entscheidungen treffen?
Du solltest deine Ansprechperson aber keinesfalls aufgrund ihrer Entscheidungskraft werten. Selbst wenn sie persönlich keine Verträge unterzeichnen darf, kann sie für dich zum wichtigen Botschafter und Vermittler innerhalb ihres Unternehmens werden, wenn sie von deiner Lösung überzeugt ist. Deshalb solltest du dich bemühen, unabhängig von der Entscheidungsbefugnis eine gute Beziehung zu deinem jeweiligen Ansprechpartner aufzubauen.
Needs: Benötigt der Lead deine Lösungen?
Timeline: Wann wir die Entscheidung über den Kauf getroffen?
3. Wann wurde das B.A.N.T.-Modell entwickelt?
Das B.A.N.T.-Modell wurde in den 1960er-Jahren von IBM entwickelt. Damals existierte zu jedem Kriterium eine Frage, die dem Kunden gestellt werden sollte:
- Haben Sie ausreichend Budget eingeplant?
- Sind Sie berechtigt, den Vertrag zu unterzeichnen?
- Haben Sie wirklich den Wunsch, Ihr IT-System auf unsere Computer umzustellen?
- Bis wann sollte die Umstellung erfolgen?
4. Vorteile des B.A.N.T.-Modells
Effiziente Ressourcennutzung
Zielgerichtete Kommunikation
Zeitersparnis
Steigerung der Abschlusswahrscheinlichkeit
Qualitativ hochwertigere Leads
5. Ist B.A.N.T. noch zeitgemäß?
Kritik gibt es auch am B.A.N.T.-Modell, weil es sehr Sales-lastig ist. Bei modernen Herangehensweisen bemüht man sich, bislang unqualifizierte Leads mittels Content und Lead-Magneten in qualifizierte Leads zu verwandeln. Für die Analyse der Qualität eines Leads kann sich das B.A.N.T.-Framework aber noch immer eignen.
6. Alternative Qualifizierungmodelle
MEDDIC
Das Akronym MEDDIC steht für:
- Metrics: Die Ziele, die der Lead erreichen möchte – gemessen anhand von konkreten KPIs.
- Economic Person: Wer ist der wichtigste Entscheider im Unternehmen bzw. für diese Art von Entscheidungen? Hat die Ansprechperson Entscheidungsbefugnis?
- Decision Criteria: Was sind aus Sicht des Leads die wichtigsten Kriterien für die Kaufentscheidung?
- Decision Process: Wie sieht der Kaufprozess aus bzw. welche Schritte sind entscheidend?
- Identify Pain: Welche Bedürfnisse will der Lead erfüllen bzw. welche Herausforderungen will er meistern?
- Champion: Wer ist die Person im Unternehmen, die am meisten Interesse daran hat, deine Lösung durchzusetzen?
MEDDIC wird dagegen bei komplexen Produkten mit langen Verkaufszyklen eingesetzt. Hier geht es darum, die potenziellen Kunden wirklich kennenzulernen, ihre Bedürfnisse und Herausforderungen tiefgehend zu verstehen und zu wissen, wer im Unternehmen das meiste Interesse daran hat, deine Lösung einzuführen.
CHAMP
Das Akronym CHAMP steht für:
- Challenges: Welche Herausforderungen will der Kunde überwinden? Wo liegen seine Bedürfnisse?
- Authority: Wer hat die Entscheidungskraft im Unternehmen?
- Money: Ist genügend Budget vorhanden bzw. wurde dieses bereits definiert?
- Prioritization: Welche Priorität hat die Umsetzung des jeweiligen Projektes im Unternehmen? Hier unterscheidet sich CHAMP am deutlichsten von B.A.N.T. Während B.A.N.T. nach einer konkreten Frist fragt, wird bei CHAMP nur die Priorisierung ermittelt.
Wenn das Produkt die Wünsche des Kunden wirklich ausnahmslos erfüllt und seinem Unternehmen maßgeblich weiterhilft, wird das Budget oft zur Nebensache. So werden Leads, die durch B.A.N.T. bereits bei der Budget-Frage disqualifiziert worden wären, durch CHAMP in vielen Fällen zu langfristigen und zufriedenen Kunden.
GCPT
Das Akronym GCPT steht für:
- Goals: Welche Ziele hat das Unternehmen?
- Challenges: Welche Herausforderungen muss er dafür überwinden?
- Plans: Wie will der Kunde dein Produkt nutzen? Wie kann ihm das Produkt beim Erreichen seiner Ziele helfen?
- Timeline: Bis wann soll das Projekt umgesetzt werden?
Sowohl B.A.N.T. als auch GCPT verwenden die Timeline als Kriterium. Die Kriterien Goals und Challenges werden bei B.A.N.T. in den Needs abgedeckt. Budget und Authority fehlen bei GCPT komplett. Stattdessen ist mit Plans eine zusätzliche Kategorie enthalten, die sich vollständig darauf fokussiert, zu verstehen, warum der Kunde deine Lösung wirklich haben will und wie er sie einsetzen wird. Der Kunde und seine Bedürfnisse stehen damit noch etwas mehr im Fokus als bei B.A.N.T.
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Autor
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