Black Hat SEO

SEO-Optimierung gegen die Google Richtlinien

Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung, die gegen die Google Richtlinien verstoßen, heißen „Black Hat SEO“. Damit lassen sich sehr schnell Website-Rankings verbessern. Sobald allerdings Google diese zweifelhaften Methoden auf einer Website erkennt, wird die Seite stark abgestraft und oft auch komplett aus den Suchergebnissen entfernt. Dem kurzfristigen Gewinn steht also ein langfristiges Risiko gegenüber.

 

Was genau Black Hat SEO & White Hat SEO bedeutet und wie du nachhaltiges SEO ohne Abstrafungen betreibst, erfährst du in diesem Artikel.

black hat seo definition

1. Was ist Black Hat SEO?

Black Hat SEO umfasst alle unseriösen Maßnahmen zur Manipulation von Suchmaschinen, damit die eigene Website besser gerankt werden. Dazu zählt z.B. die übermäßige Verwendung von Keywords in Texten oder das Einbauen versteckter Inhalte.

 

Suchmaschinen entwickeln sich laufend weiter, um diese manipulativen Maßnahmen besser erkennen zu können. Werden Black Hat SEO-Maßnahmen in einer Website entdeckt, wird diese von der Suchmaschine dafür langfristig abgestraft. 

Der Hintergrund dafür: Google möchte das beste Suchergebnis für die User bereitstellen. Und genau wie die User möchte Google dabei nicht beeinflusst werden. Manipulative Maßnahmen werden deswegen von Google abgestraft. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass eure Seite nicht mehr indexiert wird (“Delisting”). Dann taucht sie auch bei den Suchergebnissen nicht auf. Diese Optimierungstechniken werden als Black Hat SEO bezeichnet.

 

Die „Google Webmaster Richtlinien“ listen eine Vielzahl dieser unseriösen SEO-Taktiken auf. Sie sind daher ein Standardwerk für alle SEO-Experten. 

2. Google Webmaster Richtlinien und Abstrafungen

Die Google Webmaster Richtlinien definieren, welche Maßnahmen bei der Suchmaschinenoptimierung gewünscht sind und welche als manipulativ gelten. Diese werden entsprechend abgestraft, was im Google-Kosmos als “Google Penalty” bezeichnet wird. Das beginnt mit einer Verschlechterung der Rankings und kann bis zu einem Delisting – dem Ausschluss aus den Suchergebnissen – führen.

 

Abstrafungen können einzelne Keywords, eine ganze Seite, Verzeichnisse oder sogar die komplette Domain betreffen. Sich aus dieser Position zurück zu kämpfen, ist harte Arbeit. Black Hat SEO ist daher ein riskantes Unterfangen. In der Regel gibt es 2-3 Google Updates pro Jahr. Gute SEO-Berater müssen sich daher mehrmals pro Jahr über die aktuellen Änderungen der Google Updates informieren.

 

Es gibt zwei Arten von Abstrafungen:

Algorithmische Abstrafungen

Diese werden vom Google-Algorithmus aufgrund eines Musters ermittelt. Diese Abstrafungen werden automatisiert über eine Website verhängt, sobald der Google-Algorithmus unseriöse Optimierungsmaßnahmen erkannt hat.

Manuelle Abstrafungen

Eine Manuelle Penalty wird der Website bei einer händischen Überprüfung durch einen Google-Mitarbeiter erteilt. Das geschieht z.B., wenn die Website von einem User oder Mitbewerber bei Google wegen verdächtigen Aktivitäten gemeldet wird (sog. Spam-Report).

3. Kurzfristiger Erfolg vs. langfristiger Schaden

Kurzfristig sorgen Black Hat SEO-Methoden für ein besseres Ranking und dementsprechend mehr Traffic. So dachten auch viele Website-Betreiber vor dem Panda-Update in 2011. Mit diesem Update brachte Google einen Filter für qualitativ hochwertige und qualitativ minderwertige Pages ins Spiel. Das führte zu einem bedeutenden Sichtbarkeitsverlust für viele SPAM-Seiten.

google updates gegen blackhat seo

Wir raten eindeutig jedem seriösen Websitebetreiber von diesen windigen SEO-Taktiken ab. Der langfristige Schaden und Reputationsverlust, der mit einer Google Penalty einhergeht, ist den kurzfristigen Erfolg nicht wert. Darauf zu spekulieren, dass Google das Black Hat SEO-Maßnahmen nicht erkennt, ist hoch riskant. Durch die laufenden Updates des Google-Algorithmus werden Black Hat SEO-Methoden über kurz oder lang immer auffliegen.

4. Black Hat SEO Taktiken in 2024

Wie bereits erwähnt, wird in den Google Webmaster Richtlinien festgehalten, welche Methoden als Black Hat SEO gewertet werden und demnach mit einer Google Penalty abgestraft werden. Aktuell werden diese Techniken aufgelistet:

Expired Domains

Expired Domains sind Domains, deren Laufzeit nicht verlängert wurde. Manche dieser Domains haben durch ihren vorherigen Einsatz bei Google bereits eine gute Reputation aufgebaut. Man hofft, mit dem Kauf dieser Domains und dem Setzen des eigenen Links darauf, von dem Trust der Domain zu profitieren.

Private Blog Network

Ein PBN ist ein Netzwerk verschiedener Blog-Websites. Diese Blogs werden untereinander verlinkt, um die Authorität dieser Websites gegenseitig  zu verbessern. Ein Backlink einer dieser Blogs soll am Ende auf eine externe Business-Website verweisen, was sich positiv auf die Rankings dieser Seite auswirkt.

Article Spinning oder Content Spinning

Hier werden bereits existierende Texte mithilfe eines KI-Tools abgeändert, um neuen Content zu erschaffen. Die Inhalte werden nicht thematisch geändert, sondern es werden lediglich Wörter ausgetauscht. Der neue Text bedeutet also keine neue Information für die User.

Negative SEO

Bei Negative SEO versucht man durch Black Hat SEO-Taktiken dem Mitbewerb zu schaden. Man setzt z.B. Links von Seiten mit schlechter Qualität zur Website des Konkurrenten. Wer dabei von Google erwischt wird, dem droht nicht nur eine Google Penalty. Es kann auch juristische Konsequenzen haben.

Linkkauf

Es gibt zahlreiche Websites und Link-Broker, bei denen man Backlinks für Geld kaufen kann. Wer Linkkauf im großen Stil betreibt, muss mit einer Abmahnung rechnen. Besonders schlecht ist der Kauf von Backlinks aus „Linkfarmen“. Das sind Websites, die nur darauf ausgelegt sind, Backlinks zu setzen. Von ihnen gehen massenhaft Links aus, ohne dass sie selbst qualitativen oder relevanten Content bieten.

Cloaking

Beim Cloaking wird dem Crawler der Suchmaschine eine andere Website angezeigt als dem User. Der Suchmaschine wird eine „Tarnwebsite“ angezeigt. Daher der Name „Cloaking“. Es handelt sich dabei um eine gezielte Irreführung und wird von Google abgestraft.

Doorway Pages oder Brückenseiten

Doorway Pages sind ähnlich zum Cloaking eine Irreführung. Der User klickt auf den Link des Google Suchergebnisses, wird aber dann sofort auf eine andere Website weitergeleitet. Die „Hallway Page“ – die Eingangsseite – wird dabei nicht für den User, sondern allein für die Suchmaschine erstellt. Sobald der User die Seite aufruft, wird eine Weiterleitung aktiviert.

Keyword-Stuffing

Eine der ersten wichtigen Größen in der Suchmaschinenoptimierung war die Keyword-Dichte im Verhältnis zum Text. Deswegen wurden die Keywords im Text übermäßig viel verwendet („stuffed“). Im schlimmsten Fall führt das zu einer schlechten Lesbarkeit des Textes, schlechte User Experience und als Folge zu schlechteren Rankings auf Google.

Unsichtbarer Text oder Hidden Content

Von unsichtbarem Text spricht man, wenn ein Text für den User unsichtbar gemacht wird (z.B. via CSS). Eine Methode ist, die Schriftfarbe dem Hintergrund anzupassen – für den User nicht lesbar, für die Suchmaschine aber schon.

Manipulativer Einsatz von Software-Automatisierung

Der Einsatz von Software zur automatisierten Erstellung von Contents oder Backlinks wird von Google ebenso als Manipulation gewertet. Die Software XRumer postet beispielswiese automatisiert Beiträge in Formen mit einem Link zu deiner Website. Diese Posts haben natürlich keinen Mehrwert für die Foren-User.

5. Veraltete Black Hat SEO-Taktiken

Einige Black Hat SEO Techniken waren zu Beginn der Suchmaschinenoptimierung (ca. 2005) weit verbreitet. Durch die laufenden Updates des Ranking-Algorithmus konnte Google die Wirksamkeit dieser Maßnahmen allerdings entwerten und betroffene Websites abstrafen. Daher werden diese dubiosen SEO-Methoden kaum noch verwendet.
Veraltete SEO Black Hat Methoden sind unter anderem:

Keyword-Stuffing

Die Keyword-Dichte einst einer der wichtigsten Faktoren im Ranking. Das Einbauen von möglichst vielen Keywords in den Website-Texten war daher eine sehr beliebte Methode, um bessere Rankings zu erhalten. Texte wurden so vollgestopft mit Keywords, bis sie für Menschen unangenehm zu lesen wurden. Sie wurden eindeutig nur noch für Suchmaschinen verfasst.

 

Mittlerweile ist die User Experience ist jedoch deutlich wichtiger für die Rankings geworden und User-Absprünge wirken sich negativ aus. Daher wird inzwischen mehr Wert auf gute Lesbarkeit gelegt. Websites mit einer unnatürlich hohen Keyword-Dichte müssen spätestens seit dem Panda-Update mit der Einstufung “Low Quality Content” rechnen, was letztendlich zu schlechten Rankings führt.

Hidden Content

Unsichtbarer Text stört die Lesbarkeit nicht. Einen Mehrwert für den User bringt er aber auch nicht. Der Text mit den passenden Keywords wurde dabei entweder im Website-Layout durch CSS manipuliert (z.B. weißer Text auf weißem Hintergrund), oder die Schrift wurde so stark verkleinert, dass sie nicht mehr lesbar war. Zusätzlich wurden manchmal Links im Text versteckt, indem nur ein Satzzeichen oder Punkt verlinkt wurde.

Cloaking, Doorway Pages oder Brückenseiten

Das Zwischenschalten von Landingpages, die User auf andere Seiten weiterleitet als den Google-Bot, gilt ebenfalls als veraltete Black Hat SEO-Methode.  Auch hier drohte eine temporäre oder sogar dauerhafte Deindexierung, wie z.B. ein namhafter deutscher Autohersteller im Jahre 2006 schmerzlich erfahren musste. Wird die Website dauerhaft gesperrt, kannst du dich nur mit einer neuen Domain wieder indexieren lassen. Dadurch verlierst du die ganzen Ressourcen, die du bisher in die alte Website gesteckt hast.

6. Black Hat, Grey Hat und White Hat SEO - Vergleich der Methoden

Der Begriff Black Hat SEO kommt vermutlich aus alten Western-Filmen. Darin trug der Bösewicht einen schwarzen Hut, während “die Guten” einen weißen Hut trugen.

 

Da es in der Welt der Suchmaschinenoptimierung keine klaren Grenzen von “Gut und Böse” oder “Schwarz oder Weiß” gibt, ist ein weiterer Begriff entstanden: Grey Hat SEO.

white hat vs black hat seo techniken

Wer White Hat SEO betreibt, der hält sich streng an die Google Webmaster Richtlinien. Bei Black Hat SEO werden die Vorgaben von Google mit Vorsatz nicht eingehalten.

 

Doch wer recycled nicht gerne seinen älteren Content nochmal neu und schreibt ihn um, um neue Artikel zu bekommen? Darf man überhaupt keine Backlinks kaufen und muss man bei jedem Foren-Post gleich mit einer Abmahnung rechnen?

 

Viele Richtlinien und Vorschriften sind nicht zu 100% eindeutig. Es gibt einen gewissen Spielraum: Eine Grauzone sozusagen. In diesem Bereich bewegt man sich im Grey Hat SEO. Beim Grey Hat SEO reizt man unerwünschte Methoden bis zu dem Maß aus, in dem Google sie abstrafen würde.

 

Zum Beispiel verwendet man Keywords so oft wie möglich, bis zu dem Punkt, an dem es als Keyword-Stuffing gelten würde. Oder man kauft Backlinks in einer geringen Anzahl. Backlinkkauf stellt an sich ein unerwünschtes Verhalten dar. Die Google Penalty wird aber erst bei einer gewissen Anzahl an gekauften Backlinks aktiv werden.

 

Da die Google Richtlinien nicht immer 100% eindeutig sind, bewegt man sich schneller im Grey Hat-Bereich, als man denkt. Mit ausreichend Fachwissen lässt sich das Abrutschen in den Black Hat-Bereich aber vermeiden.

 

Das ist besonders dann wichtig, wenn Google bei weiteren Updates die Richtlinien verschärft – wer sich dann zu nahe im sehr dunklen Grey Hat – Bereich befindet, könnte dafür mit Sichtbarkeitsverlust büßen.

 

Ein gutes Beispiel dafür ist das Verlinken aus Gastbeiträgen externer Autoren. Dies war lange Zeit kein Problem, bis sich Linkfarming-Blogs entwickelt haben. Das Verhältnis ist hier entscheidend – mit einigen wenigen Links aus Gastbeiträgen wird Google kein Problem haben. Basiert dein Linkaufbau jedoch nur auf diesen bewusst eingefädelten Beiträgen, ist mit einer Abstrafung oder zumindest einer Entwertung dieser Links durch Google zu rechnen.

black hat seo vermeiden

7. So vermeidest du Black Hat SEO

Der beste Weg, um Black Hat SEO zu vermeiden, ist hochwertigen Content für deine User zu erstellen. Klar, Suchmaschinenoptimierung ist wichtig. Wenn dich die User nicht finden, bringen dir auch deine fantastischen Inhalte nichts. Der Kunde oder die Kundin sollte jedoch bei all deinen Überlegungen im Mittelpunkt stehen. Das Userverhalten (Verweildauer auf deiner Seite, Absprungrate) ist mittlerweile nämlich ein entscheidender Rankingfaktor für Google.

Versuche auch, Keyword-Stuffing zu vermeiden. Wir alle würden gerne unsere Keywords so oft wie möglich in unsere Texte hineinquetschen. Es gilt: Lesbarkeit vor Keywordanzahl. Um sicherzustellen, dass du deine Keywords nicht zu oft verwendet hast, kannst du Online-Tools wie den Keyword-Dichte-Checker von Smallseotools nutzen. Damit kannst du deine Texte auf Keyword-Stuffing überprüfen.

 

Wenn du auf der sicheren Seite bleiben willst: Kauf keine Backlinks. Die Versuchung ist groß. Deine Backlinks scheinen nur ein paar Klicks und etwas Budget von dir entfernt. Ein Grey Hat Marketer wird dir auch versichern, dass der eine oder andere qualitativ hochwertige gekaufte Backlink nicht schaden wird. Sei dir jedoch des Risikos bewusst. Prüfe gut, welche und wie viele Backlinks du kaufst. Und Achtung: Auch der Tausch von Backlinks gegen kostenlose Produkte zählt als Kauf. Dass du keine Expired Domains für deinen Linkaufbau kaufen solltest, ist dir nach der Lektüre dieses Artikels ohnehin klar.

 

Hier noch eine einfache Faustregel, um Black Hat SEO effektiv zu vermeiden: Wenn du Zweifel daran hast, ob es sich um White Hat oder Black Hat SEO handelt, dann ist es vermutlich Black Hat SEO.

 

Und seien wir uns mal ehrlich: Wir als User möchten ja auch hilfreiche Websites finden, wenn wir etwas suchen. Wenn dir daher Black Hat SEO auf einer Website auffällt, kannst du das mithilfe des Google Spam Reports auch melden.

 

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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