Bounce Rate

Die Bounce Rate ist eine Kennzahl in der Webanalyse. Mit ihr wird die Zahl der User in Prozent angegeben, die deine Website besuchen, ohne eine weitere Seite zu besuchen oder eine Interaktion durchzuführen.

1. Was ist die Bounce Rate?

Für die meisten Websitebetreiber gilt, was in Google Analytics als Bounce Rate gemessen wird: Die Prozent der User, die die Seite verlassen, ohne eine weitere Interaktion durchzuführen. Das macht aber nicht immer Sinn, z.B. bei einem Onepager (Website mit nur einer Seite).

Daher verwenden wir diese Definition: Die Bounce Rate gibt in % an, wie viele User eine Website besuchen, ohne mit ihr zu interagieren. Als Interaktion gilt, einen Klick zu tätigen, ein Formular auszufüllen oder einen Kauf abzuschließen.

2. Unterschied zwischen Absprungrate und Ausstiegsrate

Die Bounce Rate (Absprungrate) und die Exit Rate (Ausstiegsrate) werden manchmal miteinander verwechselt. Bei beiden Kennzahlen verlässt der User die Website.


Der Unterschied: Die Bounce Rate berechnet die Anzahl der User, die auf einer Seite landen und sie wieder verlassen. Die Exit Rate hingegen gibt an, wie viele User diese spezifische Seite verlassen bzw. als Exit verwenden – unabhängig davon, ob sie auf dieser Seite gelandet sind, eine Interaktion durchgeführt haben oder wie lange ihre Verweildauer war.

Eine „Danke-Seite“ ist z.B. eine typische Ausstiegsseite. Auf dieser landet ein User, nachdem er eine gewünschte Interaktion getätigt hat (z.B. Formular ausgefüllt)

In beiden Fällen – also bei einer hohen Bounce Rate als auch bei einer hohen Exit Rate auf einer ungewöhnlichen Seite – ist es aber lohnenswert die Seite einer Prüfung zu unterziehen.

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3. Wie kann ich die Bounce Rate messen?

Am einfachsten kann man die Bounce Rate mit einem Webanalysetool wie Google Analytics messen. Google berechnet die Bounce Rate als die Prozentzahl der User, die bei einer einzigen Sitzung keine weitere Interaktion auf der Seite durchführen. Das ist aber ein sehr oberflächlicher Ansatz. Die Websitebesucher können ja durchaus zufrieden mit dem Inhalt der besuchten Seite sein. Solange ihre Fragen auf der Webseite beantwortet wurden, sollte der Besuch als positives Nutzererlebnis gewertet werden.

Als Alternative zur klassischen Berechnung der Bounce-Rate empfehlen wir daher die Messung der Verweildauer und Scrolltiefe deiner Websitebesucher. Wer sich lange mit deinen Inhalten auseinandersetzt, sollte nicht als „Absprung“ gewertet werden. Beide Kennzahlen lassen sich in Google Analytics mit ein paar Handgriffen messen und liefern mehr hilfreiche Infos als die Bounce Rate alleine.

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4. Bounce Rate Benchmarks

Die Höhe der Bounce Rate variiert stark abhängig von der Branche, der Traffic-Quelle und dem Typ der Website (Ratgeber, Blog, Shop). Die Bounce-Rate auf einem Webshop mit einem sehr spezialisierten Sortiment ist z.B. deutlich niedriger als auf einem Newsportal mit tausenden verschiedenen Themen, auf dem die User oft nur einen Artikel lesen.

 

Daher solltest du als Benchmark nur Zahlen von Websites heranziehen, die deiner Website sehr ähnlich sind. Hier ein paar Beispiele für Bounce Rates in verschiedenen Branchen und aus verschiedenen Traffic-Quellen:

5. Was sagt eine hohe Bounce Rate aus?

Die gute Nachricht zuerst: Eine hohe Bounce Rate muss nicht zwangsläufig heißen, dass deine Seite nicht gut ist. Sie misst ja nur, ob ein User eine weitere Seite nach der ersten besucht oder einen Klick tätigt. Websitebesucher können durchaus intensiv mit dem Content deiner Website interagieren, ohne mehr als eine Page gesehen zu haben. Das ist der Fall, wenn die Verweildauer deiner User hoch ist.

Gehen wir davon aus, dass die Messung der Bounce Rate richtig eingestellt ist, dann kannst du von einer hohen Absprungrate auf diese Punkte schließen:

Deine Seite lädt zu langsam

Das Laden einer Seite sollte nicht länger als 3 Sekunden dauern.

Irreführende Werbung

Wenn der Inhalt deiner Landingpage nicht zur Anzeige passt, werden User sofort wieder abspringen.

Schlechte Usabilty

Deine Seite sollte intuitiv und gut bedienbar sein.

Keine Mobile-Optimierung

Der User war mobil auf deiner Website, die dafür nicht optimiert ist.

6. Bounce Rate als SEO Faktor

Für die Suchmaschinen­optimierung ist die Bounce Rate ein wichtiger Faktor. Google möchte die besten Suchergebnisse für die User finden. Springt der User aber ab und besucht während seiner Suche eine andere Website, gibt er damit Google die Message: Das war nicht das, was ich finden wollte. Tritt dieser Fall häufig ein, wird Google die Rankings der betroffenen Website mit der hohen Bounce-Rate herabstufen.
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In der Fachsprache redet man hier vom Search Intent, also der Suchabsicht, die nicht erfüllt wurde. Das muss aber nicht an deinem Inhalt liegen. Es könnte sich z.B. auch um eine zu lange Ladezeit handeln. Gepaart mit einer kurzen Verweildauer kann das deinem Google-Ranking stark schaden.

Überprüfe auch deine Keywords und deine Inhalte: Passen die beiden zusammen? Bekommen User, die über die organische Suche kommen, was sie erwarten? Wenn du dir die Traffic-Quelle deiner Bounce Rate ansiehst und ein großer Teil davon die organische Suche ist, solltest du dafür sorgen, dass deine Inhalte mit den Keywords übereinstimmen. Es ist auch von Vorteil, deine Seite in Themencluster zu unterteilen. Das hilft den Usern, auf die richtige Seite zu finden.
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7. Tipps, um die Bounce Rate zu reduzieren

Stellst du bei deiner Page eine hohe Bounce Rate fest, solltest du folgende Verbesserungen in Betracht ziehen:

Es lohnt sich auch, die Traffic-Quelle zu überprüfen. Dieselbe Seite kann z.B. für User, die von Social Media kommen, eine andere Bounce Rate aufweisen wie für die User, die von Google Ads kommen.

8. Bounce Rate im E-Mail-Marketing

Im E-Mail-Marketing spricht man ebenfalls von Bounce Rates, den sog. „Hard Bounces“ und „Soft Bounces“. Die Bounce Rate sagt hier etwas ganz anderes aus als bei Websites. Es geht um die Zustellbarkeit, also ob deine E-Mail beim Empfänger ankommt.

Von einem Soft Bounce spricht man bei einem vorübergehenden Fehler. Der Newsletter war temporär unzustellbar, die E-Mail Adresse existiert aber. Das kann passieren, wenn das E-Mail Fach des Empfängers voll ist oder der Newsletter zu groß war. Anders ist es beim Hard Bounce: Hier kann die E-Mail-Adresse permanent nicht mehr erreicht werden. Das Konto wurde gelöscht, der Domain-Name ist falsch oder die Zusendung wird blockiert. Diese Adressen sollten aus dem E-Mail-Verteiler genommen oder korrigiert werden.

Nach einem Soft Bounce wird die E-Mail Adresse zu einem späteren Zeitpunkt erneut beschickt. Bleibt es beim Fehler, verwandelt sich der Soft Bounce in einen Hard Bounce.

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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