Customer Lifetime Value berechnen

Der Customer Lifetime Value gibt an, wie viel Deckungsbeitrag (Marge) ein Kunde deinem Unternehmen während der Dauer der Geschäftsbeziehung voraussichtlich einbringen wird. In die Berechnung fließen alle bevorstehenden Einnahmen sowie die damit verbundenen Kosten ein.

1. Was ist der Customer Lifetime Value?

Für den Customer Lifetime Value wird der gesammelte Deckungsbeitrag berechnet, den ein Kunde einem Unternehmen während der Geschäftsbeziehung einbringt. Diese Kennzahl hilft dir abzuschätzen, wie viel Geld du in die Neukundenakquise und die Bindung bestehender Kunden investieren solltest.

 

Folgende Faktoren wirken auf den CLV ein:

1. Deckungsbeitrag pro Transaktion

Hochpreisige Produkte oder Services bringen in der Regel mehr DB pro Transaktion ein. Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus Umsatz minus variable Kosten (z. B. Herstellkosten).

2. Customer Acquisition Costs (CAC)

Das sind die benötigten Marketing- und Vertriebskosten für die Kundenakquise. Dazu zählen z. B. Werbeausgaben für Paid Ads, Kosten für Call Center oder Messekosten.

3. Anzahl der Transaktionen pro Kunde

Das ist die Frequenz, wie oft ein Kunde bei dir kauft. Das inkludiert nicht nur Produkttransaktionen, sondern auch Käufe von Ersatzteilen und Service.

Zwei Beispiele:

 

Ein Anlagenbauer verkauft Produktionslinien mit durchschnittlich 50.000 € DB pro Projekt. Pro Kunde verkauft der Anlagenbauer ca. eine Anlage alle 15 Jahre. Auf 15 Jahre gerechnet beträgt der CLV damit 50.000 €.

 

Ein SaaS-Unternehmen mit einer Software für Kontaktformulare verdient z.B. 60 € DB monatlich pro Kunde. Die durchschnittliche Kundenbindungsdauer beträgt 3 Jahre. Das ergibt einen CLV in Höhe von 2.160 €.

2. Wie berechnet man den CLV?

Hier ist ein einfacher Ansatz zur Berechnung des Customer Lifetime Values eines Kunden:

Durchschnitt­licher DB pro Transaktion

X

Anzahl an Transaktionen pro Jahr

X

Geschätzte Dauer der Geschäfts­beziehung in Jahren

Beispiel für einen Großhandel, der Arbeitsschuhe für seine Logistikmitarbeiter in deinem Sportgroßhandel einkauft:
30 € (DB pro Schuhpaar) x 150 (Paare pro Jahr) x 7 (Jahre) = 31.500 €

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3. Was bringt mir der CLV als Kennzahl?

Der Customer Lifetime Value zeigt dir, wie rentabel deine Kunden für dich sind. Damit kannst du entscheiden, wie viel Geld du in deine Marketingausgaben steckst. Hier ist eine Liste an Infos, die du aus dem CLV ableiten kannst.

Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass es deinem Unternehmen weniger kostet, Bestandskunden zu binden und zu reaktivieren, als neue zu gewinnen. Die Kosten für die Kundenakquise steigen stetig – denn auch deine Konkurrenz wird besser.

 

Deshalb lohnt es sich, bestehende Geschäftsbeziehungen weiter auszubauen und den Fokus auf wiederkehrende Kunden zu legen. Der CLV hilft dir dabei, den Kundenwert herauszufinden und darauf basierend Maßnahmen zur Verbesserung deiner Kundenbindung zu entwickeln.

4. Wie kann ich meinen Customer Lifetime Value steigern?

Es gibt drei Stellschrauben, mit denen du deinen CLV optimieren kannst:

Folgende Taktiken helfen dir dabei, diese drei Faktoren zu verbessern:

Bonussystem zur Kundenbindung

Belohne deine treuesten Kunden mit einem Bonussystem, in dem sie in unregelmäßigen Abständen kleine Belohnungen erhalten. So fühlen sie sich wertgeschätzt, auch wenn sie gerade keinen Kauf planen.

Interne Kosten senken, Prozesse optimieren

Um den Deckungsbeitrag bzw. den Wert von Käufen zu erhöhen, ohne den Verkaufspreis zwangsläufig zu erhöhen, musst du Optimierungspotenziale im Marketing und in der Produktion aufdecken. Oft lauern hier versteckte Kosten und ungeahnte Möglichkeiten.

Rabatte für Folgekäufe

Biete Sonderangebote und Rabatte an, wenn ein Kunde vorhat, deine Leistungen nicht weiter in Anspruch zu nehmen. Bei diversen Abo-Modellen gibt es z.B. günstigere Tarife für einen begrenzten Zeitraum. Hier solltest du ein wirklich gutes Angebot machen. Dadurch verlierst du zwar kurzfristig Geld, erhältst aber eine langfristige Geschäftsbeziehung aufrecht. Der Return on Invest für eine solche Maßnahme ist unschlagbar.

Gut erreichbarer Kundenservice

Dein Kundenservice sollte leicht zu erreichen sein und sich wirklich um die Probleme der Kunden annehmen. Einige Fragen können durch FAQs abgedeckt werden, oft ist aber auch ein persönliches Gespräch zur Klärung eines Anliegens erforderlich.

Freebies und Leadmagneten, um Top-of-mind zu bleiben

Biete kostenlose Serviceleistungen, Newsletter und Ratgeber an, um vor dem Kauf und auch in den Phasen zwischen den Produktkäufen in den Köpfen deiner Kunden zu bleiben. Die Qualität dieser Contents muss allerdings hervorragend sein, da Kunden heutzutage mit Gratis-Contents überhäuft werden.

Einfaches Retouren-Handling

Mach es deinen Kunden so einfach wie möglich, Produkte auszutauschen oder zurückzugeben, wenn sie nicht ihren Erwartungen entsprechen. Ein aufwändiger Rückgabeprozess sorgt für viel Frust und senkt die Chancen auf einen erneuten Kauf.

Premium-Kunden analysieren

Führe Kundenumfragen und umfassende Analysen durch, um deine wertvollsten Kunden noch besser zu verstehen. Daraus kannst du ableiten, wie du andere Kunden auch zu Premium-Kunden entwickeln kannst.

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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