Klickbetrug (Click Fraud) – Manipulierte Klick bei Online Ads

Klickbetrug kommt bei bezahlten Online Anzeigen vor, die über „Pay per Click“ verrechnet werden. Da bei dieser Abrechnungsmethode die Werbetreibenden jeden einzelnen Klick bezahlen, kann bei einer Manipulation ein großer Schaden entstehen.

1. Was ist Klickbetrug?

Bei Klickbetrug wird ohne Bedarf oder Kaufabsicht auf eine bezahlte Anzeige geklickt. Das geschieht entweder manuell oder über sog. „Click Bots“. Click Bots sind darauf programmiert, auf einen bestimmten Link zu klicken – und das meist mehrmals.

 

Da bei den Werbetreibenden pro Klick abgerechnet wird, entstehen Kosten, ohne dass dabei potenzielle Kunden die Website des Werbenden besuchen. Weiters verfälscht der Klickbetrug die gesammelten Google Analytics-Daten, da es sich um keine „echten“ Websitebesucher handelt. Um unnötig verpulvertes Werbebudget zu vermeiden und saubere Daten sicherzustellen, ist es wichtig, Klickbetrug zu erkennen und schnell Korrekturmaßnahmen zu setzen.

 

Klickbetrüger nutzen das Pay-per-click Werbesystem aus. Die Werbetreibenden, die Plattformen wie z.B. Google Ads verwenden, geben ein maximales Werbebudget an und zahlen dann pro Klick auf die Werbeanzeige. Click Fraud verbraucht Teile dieses Werbebudgets und verhindert dadurch die Ausspielung der Anzeigen an echte Kund:innen.

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2. Unterschiedliche Arten von Klickbetrug

Click Fraud kommt in den unterschiedlichsten Ausprägungen vor, unter anderem:

Klickfarmen

Hier werden Personen bezahlt, um manuell viele Klicks zu tätigen.

Fake-Banner oder Ad-Stacking

Anzeigenbanner werden mit anderen Bannern überlagert. So ist die Werbeanzeige für den User nicht sichtbar, wird bei einem Klick auf dem darüber liegenden Bannerbild aber ausgelöst.

Crowdsourcing

Ähnlich wie Klickfarmen, nur werden hier keine Personen beschäftigt, sondern potenzielle Kunden über Banner und Pop-ups unwissentlich dazu gebracht, auf Werbeanzeigen zu klicken.

Click Bots

Software, die darauf programmiert ist, bestimmte Links mehrere Male zu klicken.

Botnets

Hier werden ganze Rechner von Click Bots übernommen („hijacked“), über die Fake-Clicks erzeugt werden.
Klickbetrug kann in vielen weiteren Variationen auftreten. Nicht nur Textanzeigen und Werbebanner sind davon betroffen, auch bei Videowerbung kann Click Fraud auftreten und finanziellen Schaden verursachen.

3. Wer verdient an manipulierten Klicks?

Es gibt zwei Hauptbeweggründe dafür, Click Fraud zu betreiben:

Den eigenen Verdienst steigern

Anbieter von Pay-per-click Werbeflächen werden über Provisionssysteme für Werbeklicks bezahlt. Sie können die Rechnung der Werbetreibenden durch Klickbetrug künstlich erhöhen.

Der Konkurrenz schaden

Wird das Werbebudget der Konkurrenz durch den Klickbetrug aufgebraucht, wird die Anzeige des Mitbewerbs weniger oft an echte Kund:innen ausgespielt– zum Vorteil der eigenen Webekampagne.
In beiden Fällen wird manipulativ gehandelt, um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Click Fraud tritt vor allem bei größeren Werbebudgets (ab 30k€ pro Monat) auf . Bei kleineren Budgets oder in Nischenmärkten ist die Wahrscheinlichkeit geringer. Klickbetrug geschieht meist im großen Stil und zielt dementsprechend eher auf sehr große Unternehmen in einem kompetitiven Umfeld ab.

5. So erkennst du Click Fraud

Bei einem unerwartet hohen Anstieg der Klicks in einer Kampagne, solltest du deine Performance-Zahlen manuell durchsehen. Prüfe nach, wie lange die Verweildauer (Time on Site) der User auf deiner Website ist, die von diesen Klicks kommen. Ist sie deutlich niedriger (z.B. unter 20 Sekunden) als die Verweildauer deiner anderen Kampagnen, könnte Click Fraud dahinterstecken. Die User klicken dann zwar auf deine Anzeige, springen aber sofort wieder von deiner Website ab, ohne sich deine Inhalte mit der Absicht eines Kaufs anzusehen.
klickbetrug vermeiden tipps

Ein sprunghafter Anstieg der Klicks innerhalb weniger Tage kann ein weiteres Signal für Click Fraud sein. Erhältst du z.B. +30% oder mehr Klicks innerhalb einer Woche, ohne dass dabei die getrackten Conversions (z.B. ausgefüllte Formulare) im selben Ausmaß zunehmen, könnten Fake-Clicks die Ursache sein. Auch hier sind die Verweildauer dieser User auf deiner Website sowie die Anzahl der Seiten, die diese User sich angesehen haben, hilfreiche Indikatoren, um Click Fraud zu erkennen.

 

Bei neu erstellten Landingpages, die von Anfang an keine Conversions liefern, liegt hingegen selten ein Klickbetrug vor. Das Problem liegt in diesem Fall meist am Inhalt, und du solltest zunächst eine Optimierung der Landingpage und der dazugehörigen Google Ads vornehmen.

6. Wie gut funktioniert Software gegen Klickbetrug?

Software gegen Klickbetrug blockiert IP-Adressen und Herkunftsländer mit schlechter digitaler Reputation. Der bekannteste Anbieter dafür ist Clickcease.com. Clickcease überprüft jeden einzelnen Aufruf deiner Website durch einen Fraud-Erkennungs-Algorithmus. Die betrügerischen User werden für deine Website geblockt – so können keine Falschkosten für dich entstehen. Die Software erkennt allerdings auch unbeabsichtigte Klicks ohne manipulative Absicht. Diese entstehen, wenn der User irrtümlich auf deine Anzeige klickt, obwohl er eigentlich woanders hinwollte.

 

Da Google Ads selbst ähnliche Mechanismen zur Vermeidung von Klickbetrug einsetzt, ist die Verwendung von Software gegen Click Fraud von Drittanbietern bei den meisten Online Ads Experten sehr umstritten. Google Ads blockiert selbst Traffic von verdächtigen IP-Adressen und Standorten, um die Seriosität der eigenen Werbeplattform sicherzustellen. Der Effekt einer zusätzlichen Software ist damit meist sehr gering.

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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