LinkedIn Ads Targeting – so erreichst du deine Zielgruppe ohne Streuverluste

LinkedIn bietet das präziseste Targeting aller Ads Plattformen. Du erreichst dort User auf Basis ihrer persönlichen Daten (z.B. Jobbezeichnung, Karrierestufe) und der Daten ihres Arbeitgebers (z.B. Branche, Mitarbeiteranzahl). In diesem Ratgeber erfährst du, welche Targeting-Merkmale du nutzen und kombinieren solltest, um das Maximum aus deinem Kampagnenbudget herauszuholen. 

Was macht das Targeting auf LinkedIn so präzise?

LinkedIn-User wollen gefunden werden – von Recruitern oder potenziellen Kunden. Es geht um berufliches Netzwerken. Daher stellen sie möglichst viele Informationen über ihren Lebenslauf und ihre Kenntnisse bereit.

 

All diese Daten kannst du als Targeting-Kriterien für deine LinkedIn Ads Kampagnen nutzen. Gerade für B2B-Produkte sind daher LinkedIn Ads extrem effektiv.

 

Auf den anderen Social Media Plattformen haben die User keinen Vorteil davon, ihre persönlichen Daten so detailliert zu hinterlegen. Im Vergleich zu Facebook, Instagram oder Youtube hat LinkedIn im Targeting definitiv die Nase vorn.

Vorbereitung: Definiere deine Zielgruppe

Bevor du das Targeting für deine LinkedIn Ads einrichtest, solltest du deine Zielgruppe schon am Papier ausgearbeitet haben. LinkedIn Kampagnen sind nämlich sehr teuer. Mit einer im Vorfeld gut definierte Zielgruppe vermeidest du, unnötig Budget zu verheizen.

 

Lege diese Zielgruppen-Merkmale fest:

1. Geografischer Zielmarkt

2. Welche Unternehmen möchtest du als Kunden Gewinnen? (Ideal Customer Profile)

3. Welche Entscheider möchtest du erreichen? (Personas)

Überblick der Targeting-Möglichkeiten auf LinkedIn

1. Berufs­erfahrung

Tätigkeitsbereich, Karrierestufe, Jobbezeichnung, Kenntnisse, Jahre an Berufserfahrung

2. Unter­nehmens­daten

Firmennamen, Branche, Mitarbeiteranzahl, Unternehmens­kontakte, Unternehmens-Follower

3. Ausbildung

Abschlüsse, besuchte Bildungs­einrichtungen, Studienfächer

4. Interessen

Gruppen, aktuelles Interesse an speziellen Produkten oder Serviceleistungen

5. Demografie

Alter und Geschlecht

6. Geografischer Standort

Region, Land, Ort, Sprache

7. Matched Audiences

Retargeting mit Besuchern deiner Website oder Company Page, Upload von Adresslisten

Jede dieser Kategorien enthält eine Liste an Auswahlmöglichkeiten, die du untereinander beliebig kombinieren kannst. Daraus ergeben sich unzählige Targeting-Möglichkeiten. Best-Practice sind Kombinationen aus 3 bis 4 Merkmalen.

Beispiel-Kombinationen aus 3 bis 4 Merkmalen

In den nächsten Absätzen gehen wir alle Targeting-Kategorien im Detail durch.

LinkedIn Ads Targeting Infografik

In dieser Infografik findest du all verfügbaren Targeting-Einstellungen für deine LinkedIn Ads Kampagne. Sie ist eine hilfreiche Checkliste, um neue Targeting-Kombinationen zu planen. Damit kannst du auch bestehende Kampagnen auf Lücken überprüfen.

1. Datengrundlage: Matched Audiences (eigene Daten) oder Zielgruppenattribute von LinkedIn?

Der erste Schritt – wähle die Datenbasis für dein Targeting:

1.1. Zielgruppenattribute - Userdaten von LinkedIn

Informationen über die User sowie über den Arbeitgeber der User.
z.B. Tätigkeitsbereich, Jobtitel, Karrierestufe, Jahre an Berufserfahrung sowie Größe und Branche des Unternehmens.

 

Vorteile: Genaue Auswahl des idealen Kunden, große Zielgruppe
Nachteil: Keine Information über Kaufbereitschaft oder Bedarf

1.2. Retargeting (Matched Audience)

Damit erreichst du User, die bereits mit deinen Contents Kontakt hatten. Dazu zählen:
– Websitebesucher
– Company Page Besucher
– Interaktionen mit anderen LinkedIn Ads (Klicks, Video Views, geöffnete Lead Forms)

 

Vorteil: Diese User haben Interesse oder Kaufbereitschaft signalisiert
Nachteil: Meist eine kleine Zielgruppe mit wenigen Usern

1.3. Listen-Upload (Matched Audience)

Du kannst zum Targeting Listen mit besonders interessanten Unternehmen (Accounts) oder Personen (Kontakte) hochladen. Das sind in der Praxis z.B. Kundenlisten aus dem CRM oder von Besuchern einer relevanten Messe.

 

LinkedIn wird anhand von Email-Adressen und Firmen-Websites versuchen, diese User auf der Plattform zu identifizieren – sofern sie auf LinkedIn aktiv sind. Dieses Targeting wird auch als Account Based Marketing (ABM) bezeichnet.

 

Vorteil: Genaue Vorauswahl relevanter Kunden
Nachteil: Benötigt mindestens 300 Unternehmen oder Kontakte, die LinkedIn identifizieren kann

1.4. Lookalike-Zielgruppe (Matched Audience)

Auf Basis einer bestehenden Zielgruppe (z.B. Retargeting oder Listen-Upload) versucht der LinkedIn-Algorithmus, ähnliche User zu finden. Als Grundlage sollten nur Zielgruppen verwendet werden, die bereits ein hohes Interesse an deinen Produkten gezeigt haben. Beispiele dafür sind User, die bereits gekauft oder sich für ein Webinar oder Demo angemeldet haben.

 

Lookalike-Zielgruppen sind immer mit Vorsicht zu genießen und müssen getestet werden. Je besser und größer die zugrunde liegende Basis-Zielgruppe ist, desto höher sind die Erfolgsaussichten.

 

Vorteil: Algorithmus findet ähnliche passende User
Nachteil: Benötigt große und sehr gut qualifizierte Basis-Zielgruppe

Tipp: Bis auf das Lookalike-Targeting lassen sich diese Zielgruppen gut untereinander kombinieren. Retargeting + Zielgruppenattribute oder Listen-Upload + Zielgruppenattribute sind sehr zuverlässige Targeting-Zusammenstellungen.

2. Wähle deinen geografischen Zielmarkt

In welchen Gebieten deine LinkedIn Ads ausgespielt werden, das steuerst du über die geografische Ausrichtung (Feld „Wo ist ihre Zielgruppe?“). So kannst du einzelne Länder, Bundesländer oder Städte für dein Targeting auswählen.

 

Wichtig: Wähle im Feld „Standort“ die Einstellung „Dauerhafter Standort“ aus. So vermeidest du irrelevante Klicks von Geschäftsreisenden und Touristen, die nur temporär in den von dir gewählten Gebieten anwesend waren.

Zusätzlich kannst du die Sprache deiner Zielgruppe festlegen. Die Sprache wird von der Sprache des LinkedIn-Profils abgeleitet, die die User eingestellt haben.

Tipp: Da viele deutschsprachige User eine englische LinkedIn-Oberfläche nutzen, solltest du als Sprache „Englisch“ wählen. Diese Auswahl umfasst nämlich alle Sprachen – nicht nur englische LinkedIn-Profile, sondern auch deutsche.

3. Targeting mit Zielgruppenattributen

Egal ob du eine Retargeting-Audience oder eine Kundenliste als Basis verwendest, die LinkedIn Ads Zielgruppenattribute verbessern jedes Targeting. Du kannst auch ausschließlich mit den Zielgruppenattributen arbeiten, um Interesse für dein Produkt (Demand Generation) aufzubauen oder Website-Traffic zu generieren.

 

Hier ist eine Übersicht aller verfügbaren Zielgruppenattribute in LinkedIn Ads. Tipps zu den besten Kombinationen findest du weiter unten.

3.1. Targeting nach Berufserfahrung

Die Berufserfahrung ist die Summe aller erlernten Fähigkeiten und des Karrierelevels eines LinkedIn-Users. Mit dem richtigen Targeting erreichst du damit Personen, für die dein Produkt relevant ist, und die über ausreichend Entscheidungsbefugnis im Kundenunternehmen verfügen.

Diese Zielgruppenattribute kannst du im Bereich „Berufserfahrung“ für dein Targeting verwenden:

Jobbezeichnung

Sehr präzises Targeting nach Jobtitel. Funktioniert sehr gut, ist aber teuer, weil Jobbezeichnungen von den meisten Werbetreibenden verwendet werden.

 

Tipp: Mit den Kombinationen „Tätigkeitsbereich + Karrierestufe“ und „Kenntnisse + Karrierestufe“ erreichst du ähnliche User wie über die Jobbezeichnung – meist aber zu geringeren Kosten pro Klick.

Karrierestufe

Von unbezahlten Stellen und Praktikanten bis zu CEOs und Eigentümer. Die meisten Werbetreibende nutzen hohe Karrierestufen im Targeting, da sie mit ihren Ads Personen mit Entscheidungsbefugnis erreichen wollen. Daher sind die Kosten pro Klick für Zielgruppen im Director- und C-level deutlich höher.

 

Je höher die Karrierestufe, die du wählst, desto höher fallen die Kosten pro Klick aus. Denn alle Werbetreibenden möchten User mit hoher Entscheidungsbefugnis erreichen.

Tätigkeitsbereich

Grobe standardisierte Jobbezeichnungen, z.B. Buchhaltung,  Marketing oder Personalwesen. In Kombination mit der Karrierestufe eine oft kostengünstigere Alternative zur Jobbezeichnung.

Jahre an Berufserfahrung

Ein aus dem Lebenslauf der User abgeleiteter Wert, der daher etwas ungenau ist. Kann eine günstigere Alternative zur „Karrierestufe“ sein. Muss aber unbedingt getestet werden.

Kenntnisse (Skills)

Damit erreichst du User, die in ihrem LinkedIn-Profil Expertise in einem bestimmten Fachgebiet angegeben haben. Z.B. Projektmanagement, Hubspot-CRM, E-Mail-Marketing, Recruiting etc. Funktioniert sehr gut zum Targeting von Fachexperten für spezielle Themen. Kenntnisse sind in der Kombo mit der Karrierestufe oder dem Tätigkeitsbereich eine weniger teure Alternative zur Jobbezeichnung.

3.2. Targeting nach demografischen Daten

Geschlecht und Alter sind die Merkmale des demografischen Targetings auf LinkedIn Ads. Beide werden vom LinkedIn-Algorithmus aus den Userprofilen abgeleitet und sind daher nur zu 70-80% genau.

Wenn du sie nicht unbedingt benötigst, empfehlen wir dir, Geschlecht und Alter nicht für dein Targeting zu verwenden. Lege im Zweifelsfall zwei unterschiedliche Kampagnen mit und ohne Geschlecht oder Alter im Targeting an, um den Effekt dieser Zielgruppenattribute zu testen.

3.3. Targeting nach Unternehmen (dem Arbeitgeber)

Daten zu Unternehmen basieren auf dem aktuellen Arbeitgeber eines Users. Diese Infos werden aus der entsprechenden Company Page abgeleitet.

Dein Kampagnen-Targeting kannst du im Bereich „Unternehmen“ nach diesen Merkmalen einschränken:

Branche

Derzeit stehen 20 verschiedene Branchen zur Auswahl für dein Targeting. Z.B. Baugewerbe, Einzelhandel, Finanzdienstleistungen, Die Branche ist allein zu ungenau für das Targeting. Kombiniere sie am besten mit relevanten Jobbezeichnungen oder Kenntnissen deiner Zielgruppe.

Unternehmensgröße

Die Mitarbeiteranzahl in Blöcken von 1, 2-10, 11-50 bis hin zu 10.000+. Ein sehr wichtiges Targeting-Merkmal, das in den meisten Kampagnen zum Einsatz kommt.

Unternehmensname

Damit kannst du die Mitarbeiter von bis zu 100 Unternehmen in dein Targeting aufnehmen. Das ist ideal für Account Based Marketing, um die Wunschkunden deines Sales-Teams oder aktuelle Leads in deiner Pipeline zu erreichen. Der Unternehmensname wird auch oft zum Ausschließen von Mitbewerbern und Partnerunternehmen verwendet, um irrelevante Klicks zu vermeiden.

 

Für Listen über 100 Firmennamen kannst du eine Matched Audience mit einem Listen-Upload verwenden.

Unternehmenskontakte

So erreichst du die Kontakte ersten Grades der Mitarbeiter ausgewählter Unternehmen. Dafür kannst du allerdings nur Unternehmen mit min. 500 Mitarbeitern auswählen. Dieses Targeting funktioniert nur in Kombination mit anderen Merkmalen wie z.B. Jobbezeichnungen oder Kenntnissen.

Unternehmens-Follower:innen

Damit kannst du die Follower deiner eigenen Company-Page ins Targeting aufnehmen. Meistens werden die eigenen Follower damit ausgeschlossen. Diese erhalten bereits genügend Contents über deine organischen Posts.

Unternehmensumsatz

Einteilung der Unternehmen nach dem Jahresumsatz in USD. Von unter 1 Mio. bis zu über 1 Mrd. $. Kann alternativ zur Unternehmensgröße (Mitarbeiteranzahl) eingesetzt werden, ist aber ungenauer.

Wachstumsrate des Unternehmens

Gibt das Wachstum der Mitarbeiteranzahl in % zum Vorjahr an. Meistens wenig relevant für das Targeting.

Unternehmenskategorie

Sehr grobe Einteilung in Gruppierungen namhafter Bewertungsinstitute wie z.B. Forbes, Fortune 500 Global oder regionaler Startups. Wird selten zum Targeting verwendet.

3.4. Targeting nach Ausbildung

Zielgruppenattribute aus der Kategorie „Ausbildung“ sind vor allem für Recruiting Ads oder zum Anbieten weiterführende Ausbildungen (z.B. MBA-Studium) interessant. Für die Demand- oder Leadgenerierung sind sie selten hilfreich.

3.5. Targeting nach Gruppen

LinkedIn-Gruppen funktionieren sehr gut für das Targeting von LinkedIn-Kampagnen, sofern sie diese Voraussetzungen erfüllen:


a) Themenrelevant: Für die User der Gruppe muss dein Angebot oder Produkt von Bedeutung sein.
b) Hohe Mitgliederanzahl: Du benötigst in Summe mindestens 5.000 und idealerweise 20.000 User. Auch wenn du mehrere passende Gruppen findest, kann das im B2B-Bereich schwer zu erreichen sein.

 

Wenn beide Punkte erfüllt sind, können wir dir den Einsatz von Gruppen für dein Targeting absolut empfehlen. Der Themenfokus einer Gruppe liefert in der Regel recht gute Klickraten – auch für Zielgruppen im Top Funnel.

3.6. Targeting nach Interessen

Interessen umfassen inhaltliche Interessen an einem breiten Themengebiet und auch konkretes Kaufinteresse für eine spezielle B2B-Dienstleistung oder ein B2B-Produkt. Gerade die Kaufinteressen sind sehr hilfreich im Targeting, wenn du eine passende Kategorie für dein Angebot findest.

Diese drei Interessenskategorien stehen für dein Targeting zur Auswahl:

Allgemeine Interessen

Sehr breit gefasste Themengebiete wie Kultur, Finanzen, Politik, Technologie, etc. Sie sind hilfreich für Awareness-Kampagnen, aber nicht zum Generieren von Traffic oder Leads.

Produktinteressen

Durch die Auswertung von Usersignalen erkennt LinkedIn, welche User gerade nach einem bestimmten Produkt recherchieren. Aktuell sind nur Produkte im Softwarebereich in den Produktinteressen enthalten (z.B. CRM oder HR-Software). Wenn du ein Softwareprodukt bewerben möchtest, nutzte unbedingt dieses Targeting-Merkmal. Weitere Produktinteressen sollen zu einem späteren Zeitpunkt noch folgen.

Serviceinteressen

Dieses Zielgruppenattribut umfasst User, die gerade nach einer B2B-recherchieren und ein gewisses Kaufinteresse aufweisen. Es enthält z.B. Services wie juristische Beratung, Übersetzungen oder Webdesign. Das ist sehr hilfreich im Targeting, wenn du ein Produkt aus diesen Kategorien bewirbst.

3.7. Targeting nach User-Merkmalen

Merkmale umfassen das Verhalten von Usern im Karriere-Kontext: Vor kurzem befördert worden, umzugsbereit, auf Jobsuche, usw. Diese Merkmale sind super hilfreich für Kampagnen in den Bereichen Recruiting und Weiterbildung. Für andere B2B-Produkte sind sie weniger relevant.

Auch das Merkmal „Geräte“ versteckt sich in dieser Kategorie. Damit kannst du gezielt Desktop- oder Mobile-User erreichen. Das kann in der Kampagnen-Optimierung nützlich sein, wenn du bestimmte Anzeigenformate speziell für Desktop- oder Mobilgeräte ausspielen möchtest.

Ausschließen von Zielgruppenattributen

Jedes der oben genannten Targeting-Merkmale kannst du auch als Ausschlusskriterium verwenden. Wahrscheinlich willst du deine B2B-Produkte nicht bei Mitbewerbern, Praktikanten oder Einzelunternehmen bewerben. Klicks auf LinkedIn Ads sind teuer, und jeder vermiedene irrelevante Traffic spart Geld.

Hier ist eine Liste mit Vorschlägen für Targeting-Ausschlüsse, die wir häufig für LinkedIn-Kampagnen verwenden:

*Das sind deine eigenen Follower. Die bespielst du meistens schon ausreichend mit organischen Contents.

Weitere Ideen für Ausschlüsse im Report „Demografische Informationen“

Sobald deine Kampagnen eine Woche oder länger aktiv waren, kannst du aus den Performance-Daten herauslesen, welche Bestandteile deiner Zielgruppe nicht auf deine Ads reagieren. Der Bericht „Demografische Informationen“ schlüsselt dir Impressionen und Klickrate sehr granular auf.

Vielleicht findest du so heraus, dass Recruiter oder User in der Werbebranche nie auf diene Ads klicken. Diese Zielgruppen-Segmente solltest du ebenfalls in deinem Targeting ausschließen. So bleibt mehr Budget für die User übrig, für die dein Angebot relevant ist.

Explizit einschließen oder Ausschließen, was funktioniert besser?

Was ist der Unterschied zwischen diesen zwei Targeting-Einstellungen?
a) Unternehmensgröße 50 bis 10.001+ eingeschlossen
b) Unternehmensgröße 1 bis 49 Mitarbeiter ausgeschlossen

 

Es gibt Unternehmen, deren Größe unbekannt ist. Diese würden bei Option (b) weiterhin in deiner Zielgruppe enthalten sein, bei Option (a) aber nicht.

 

Daher empfehlen wir das „Einschließen“ zu nutzen, wo es mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Mitbewerber-Firmennamen lassen sich z.B. nur ausschließen. Denn es ist nicht möglich, die Firmennamen aller anderen Unternehmen weltweit einzuschließen.

5. Empfehlungen für Targeting-Kombinationen

Der Schlüssel für ein gutes LinkedIn Ads Targeting sind Kombinationen aus 3 bis 5 Merkmalen.

Hier ist eine Liste der zuverlässigsten Targeting-Kombination für LinkedIn Ads, basierend aus unseren Erfahrungswerten aus über 800 optimierten Kampagnen.

5.1. Retargeting

Sofern deine Website über ausreichend Websitebesucher verfügt (>1.000 pro Monat), starte unbedingt mit Retargeting. Der Besuch deiner Website ist das stärkste Signal für Interesse und Kaufbereitschaft. Das führt zu niedrigen Preisen pro Klick und pro Lead.

 

Empfohlene Targeting-Kombination:

5.2. Kundenlisten

Kundenlisten sind die zweite Wahl nach dem Retargeting. Dazu brauchst du gute Adresslisten oder CRM-Daten. Lead-Listen, Teilnehmerlisten von relevanten Branchenmessen oder Listen mit Wunschkunden von deinem Sales-Team funktionieren gut. Diese Unternehmen haben zwar keine aktuellen Bedarf signalisiert, interessieren sich aber generell für dein Produkt.

 

Empfohlene Targeting-Kombinationen:

5.3. Nur Zielgruppenattribute

Ohne Website-Traffic und Kundenlisten bleibt dir nur das Targeting mit den Zielgruppenattributen von LinkedIn Ads übrig. Damit erreichst du Kunden, die deine Marke oder Produkte noch nicht kennen (kalte Zielgruppe), und meistens keinen aktuellen Bedarf haben. Hier musst du verschiedene Kombinationen und Merkmale testen, bis du zufriedenstellende Ergebnissen erzielst.

 

Empfohlene Targeting-Kombinationen:

5.4. Irrelevante User ausschließen

Vermeide Klicks von Usern, die für dein Marketing nicht von Bedeutung sind. Dazu zählen Mitbewerber, Mitarbeiter und Bestandskunden. Über diese Targeting-Einstellungen kannst du sie ausschließen.

6. Zielgruppen­erweiterung

Deaktiviere immer die Zielgruppenerweiterung. Sie fügt deinem Targeting via Algorithmus User mit ähnlichen Merkmalen hinzu – genauso wie eine Lookalike-Zielgruppe.

 

Der Effekt: Du erreichst mehr User, aber die Klickraten und die Kosten pro Klick steigen. Zusätzlich wird es schwierig, deine Kampagnenleistung genau auszuwerten. Die Zielgruppenerweiterung verwässert nämlich dein Targeting.

Was besser funktioniert: Wenn du eine Lookalike-Zielgruppe nutzen möchtest, lege sie separat als Matched Audience an. Damit kannst du getrennt auswerten, was besser performt – die ursprüngliche händisch erstellte Zielgruppe, oder die vom Algorithmus generierte Lookalike-Zielgruppe.

7. LinkedIn Audience Network

Wenn du das LinkedIn Audience Network (LAN) für deine Kampagne aktivierst, werden deine Ads nicht nur auf LinkedIn, sondern auch auf Partner-Websites ausgespielt. So kannst du die Reichweite deiner Kampagnen um 20 bis 30% steigern.

In 9 von 10 Fällen raten wir aber zum Deaktivieren des LAN. Die Performance auf den Partner-Websites ist nämlich deutlich schlechter als LinkedIn (geringere Klickraten).

 

Nur wenn du deine Zielgruppe auf LinkedIn schon komplett ausgeschöpft hast und noch mehr Traffic einkaufen möchtest, solltest du das LinkedIn Audience Network in Betracht ziehen.

8. Die ideale Größe für deine Zielgruppe

Wir empfehlen im DACH-Raum immer Zielgruppen mit 20.000 bis 100.000 Usern. Das ist groß genug, damit der LinkedIn-Algorithmus die besten User für dich finden kann. Die automatische Warnung von LinkedIn, dass deine Zielgruppe 50.000 User haben sollte, kannst du ignorieren.

Zielgruppengröße mit Prognose-Tool berechnen

Bei der Kampagnenanlage zeigt dir das Prognose-Tool von LinkedIn die ungefähre Anzahl der User, die du mit deinen Targeting-Einstellungen erreichst. Damit kannst du einzelne Merkmale hinzufügen oder entfernen, bis die Zielgruppe den von dir gewünschte Größe hat.

Zielgruppen ab 100.000 Usern aufsplitten

Größere Zielgruppen solltest du in zwei kleinere Zielgruppen aufsplitten. So kannst du die Performance der zwei kleineren Kampagnen mit einem präziseren Targeting besser auswerten.

Beispiel: Eine Zielgruppe mit 120.000 Usern kannst du in zwei Zielgruppen mit je ca. 40.000 bis 70.000 Usern aufteilen.

 

Füge dafür dem Targeting ein weiteres Merkmal hinzu. Wir verwenden dafür oft die Unternehmensgröße. Das Targeting von Kampagne A wird dann um das Merkmal „1 bis 1.000 Mitarbeiter“ erweitert. Kampagne B wird das Merkmal „übe 1.000 Mitarbeiter zugewiesen. So erfährst du, welche Zielgruppe besser performt.

Min. 1.000 User für Matched Audiences

Für Retargeting-Zielgruppen oder Audiences auf Basis von Adresslisten kannst du mit kleineren Zielgruppen arbeiten. Beides liefert dir nämlich spezifische User, von denen du weißt, dass deine Produkte für sie relevant sind. Mindestens 1.000 User sollten es aber immer sein.

So wirkt sich das Kampagnenziel auf dein Targeting aus

Für jede Kampagne auf LinkedIn Ads musst du ein Ziel und ein Anzeigeformat festlegen. Mögliche Ziele sind z.B. Brand Awareness, Websitebesucher oder Conversions.

LinkedIn verwendet Userdaten um zu analysieren, welche Personen auf Ads klicken oder auf der Landingpage ein Formular ausfüllen. Wählst du etwa „Conversions“ als Kampagnenziel, werden deine Ads vorrangig an User ausgespielt, die häufiger Kontaktformulare ausfüllen als andere.

 

Die Auswahl des Kampagnenziels beeinflusst damit indirekt, wie viele User deine Anzeigen sehen (= die Reichweite). Wie oft deine Kampagne ausgespielt wird, kannst du also nicht nur mit dem Targeting, sondern auch mit dem Kampagnenziel steuern.

Empfehlung: Verwende das Ziel „Website-Besucher:in“ für Traffic-Kampagnen und das Ziel „Website-Conversions“ für Kampagnen zur Leadgenerierung.

Häufige Fragen zum LinkedIn Ads Targeting

Wir empfehlen Zielgruppengrößen von 20.000 bis 100.000 User für den DACH-Raum. Für Matched Audiences (Retargeting, Adresslisten) sollten es mindestens 1.000 User sein. Das Prognose-Tool zeigt dir während der Kampagnenerstellung, wie groß deine Zielgruppe ist.

Ja. Dafür musst du den LinkedIn Insight Tag auf deiner Website einbauen. Ab 300 erkannten User, die ein LinkedIn-Profil haben, kannst du Anzeigen für deine Websitebesucher schalten.

Ja. Das Zielgruppenattribut dafür findest du unter Unternehmen >> Unternehmens-Follower:innen. Bedenke, dass viele der Follower Bestandskunden oder Mitarbeiter sind, die bereits deine organischen LinkedIn-Posts sehen. Zur Neukundengewinnung eignen sich die Follower daher nur begrenzt.

Starte mit Retargeting mit Besuchern deiner Website und Company Page. Das bietet den größten ROI. Hast du nicht genügend Websitebesucher, dann versuche diese Kombinationen: Branche + Unternehmensgröße + Jobbezeichnung ODER Branche + Unternehmensgröße + Karrierestufe + Tätigkeitsbereich.

Leider nicht. Du kannst die Mitarbeiter deiner Konkurrenten oder ihre Kontakte ersten Grades ins Targeting aufnehmen. Die Follower kannst du nicht direkt auswählen. Das klappt nur für die Follower deiner eigenen Company Page.

Sieh dir die Klickrate in der LinkedIn Ads Kampagnenübersicht an. Ab 1% Klickrate sind deine Anzeigen für deine gewählte Zielgruppe relevant (Benchmark ist 0,45%). Tipp: Im Report „Demografische Daten“ siehst du die Klickrate detailliert aufgeschlüsselt nach verschiedenen Targeting-Merkmalen (Jobbezeichnung, Branche, Tätigkeitsbereich, usw.). Mit diesen Infos kannst du deine Zielgruppe weiter optimieren.

Offizielles Targeting Playbook von LinkedIn Ads

LinkedIn hat eine eigenen 34-seitigen Ratgeber mit allen Details zum Targeting erstellt. Darin werden die Zielgruppenattribute noch einmal detaillierter dargestellt. Hier geht’s zur pdf-Datei.

Zusammenfassung: Die Top 3 Targeting-Kombinationen für LinkedIn Ads

Die Targeting-Möglichkeiten auf LinkedIn Ads sind sehr umfangreich und können zum Start etwas unübersichtlich sein. Darum sind hier die aus unserer Erfahrung erfolgreichsten Targeting-Kombinationen, die wir für neue LinkedIn-Kampagnen zur Leadgenerierung empfehlen.

1. Retargeting

Baue deine Zielgruppe aus Usern zusammen, die bereits Kontakt mit deinen Contents hatten. Mit ihnen ist die Chance am höchsten, zu vernünftigen Kosten Leads zu generieren. Nutze Websitebesucher, Company Page Besucher und wenn möglich auch Interaktionen mit früheren Anzeigen auf LinkedIn (Klicks, Video Views, geöffnete Lead Forms).

2. Unternehmensliste + Zielgruppenattribute

Nutze bestehende Adresslisten aus deinem CRM: Wunschkunden von deinem Sales-Team, ältere Leads oder verlorene Kunden. Bei diesen Kunden weißt du, dass sie eure Produkte nutzen. Kombiniere diese Listen mit Zielgruppenattributen wie Karrierestufe oder Jobtitel.

3. Nur Zielgruppenattribute

Falls du 1 und 2 nicht nutzen kannst, dann erstelle eine gute Kombination aus für dein Unternehmen relevanten Zielgruppenmerkmalen. Unsere Favoriten sind:

Schließe niedrige Karrierelevel (z.B. Praktikanten) sowie Einzel- und Kleinunternehmen aus, um irrelevanten Traffic zu vermeiden.

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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