SEA – bezahlte Werbeanzeigen in Suchmaschinen
Search Engine Advertising steht für das Schalten von Werbeanzeigen auf Suchmaschinen. SEA wird eingesetzt zur Steigerung des Website-Traffics und der Leadgenerierung. Die größte Werbeplattform für SEA ist Google Ads.
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Was ist SEA?
Suchmaschinenwerbung (SEA) ist – neben der Suchmaschinenoptimierung (SEO) – ein Teilbereich des Suchmaschinenmarketings (SEM). Mit SEA platzierst du Werbeanzeigen in der Google Suche, die weit oben in den Suchergebnissen auftauchen und so Traffic für deine Website generieren.
Suchmaschinen-Ads liefern Website-Traffic mit hohem Kaufinteresse (im sog. Bottom Funnel). Wer nämlich nach einem bestimmten Keyword sucht, das deine Werbeanzeige auslöst, der signalisiert großes Interesse an deinem Produkt und sucht einen Anbieter dafür. Die prominent platzierten Ads können bei Kaufentscheidungen den Ausschlag für dein Unternehmen geben, weil du als Erster gefunden wirst.
Aufgrund der Marktdominanz von Google gilt der Name der Plattform Google Ads schon fast als Synonym für Suchmaschinenwerbung. Hier gilt es aber zu erwähnen, dass auch andere Suchmaschinenanbieter wie Bing (Microsoft Ads) und Yahoo diverse Möglichkeiten zur Werbung anbieten. In Russland ist z. B. Yandex der wichtigste Player für SEA, in China ist es Baidu. Die so erzielten Werbeeinnahmen sind allgemein die wichtigste Einnahmequelle für Suchmaschinen.
Wie funktioniert SEA?
Diese Schritte sind die Grundlage für bezahlte Online Ads-Kampagnen:
Kampagnenstruktur festlegen
Zuallererst musst du dich bei der Werbeplattform der jeweiligen Suchmaschine registrieren – zum Beispiel bei Google Ads. Hier kannst du dann Kampagnen, Anzeigegruppen und Anzeigen anlegen und gestalten. Eine Kampagne enthält meist mehrere Anzeigegruppen, und diese bestehen wiederum aus mehreren Anzeigen
Nun legst du Keywords fest, für die du Anzeigen schalten möchtest. Diese sollten für dein Unternehmen und dein Produkt relevant sein und ausreichend oft gesucht werden ( Suchvolumen). So stellst du sicher, dass die Anzeige ausschließlich bei relevanten Suchen angezeigt wird und dass Interesse seitens der User vorhanden ist.
Um diese Keywords zu finden, solltest du vorab eine Analyse des Suchvolumens pro Keyword durchführen. Diverse Tools wie z.B. der kostenlose Google Keyword Planer zeigen dir die wichtigsten Suchbegriffe und Synonyme, die Nutzer verwenden, um auf ähnliche Websites mit ähnlichen Angeboten zu gelangen.
Danach legst du den maximalen Preis fest, den du bereit bist, für einen Klick auf deine Anzeigen zu einem Keyword zu bezahlen. Je mehr Konkurrenz bei einem Keyword herrscht, desto höher fallen auch die Kosten pro Klick (CPC) aus.
Zusätzlich gibst du das maximale Tages- oder Monatsbudget und die Zielseite an, auf die deine Anzeige(n) führen soll. Wenn das festgelegte Budget für einen bestimmten Zeitraum aufgebraucht ist, werden keine weiteren Anzeigen geschaltet.
Das Auktionsmodell für Suchmaschinenwerbung
Auf welcher Position deine Anzeigen schließlich ausgespielt werden, ergibt sich aus deinen Geboten und der Qualität deiner Anzeigentexte. Bei den meisten Anbietern findet eine Auktion statt, an der alle Werbetreibenden beteiligt sind, die Anzeigen für das Keyword schalten wollen.
Der Sieger wird nicht alleine aufgrund des maximalen CPC ermittelt – ein großer Faktor ist auch die Relevanz der Anzeigentexte und der Landingpage für die Nutzer. Wenn Nutzer deine Landingpage häufig direkt wieder verlassen und zur Suchmaschine zurückkehren, ist das ein negatives Zeichen für Google und Co. Deine Seite scheint dann das Interesse der User nicht zu wecken – und wird bei SEA-Auktionen schlechter bewertet. Deshalb solltest du neben den Werbeanzeigentexten auch deine Landingpages laufend optimieren.
Achte darauf, dass deine Keywords, die Landingpages und die Anzeigentexte inhaltlich zueinander passen und dem Nutzer relevante Informationen vermitteln. Die Suchmaschinen belohnen dich dafür mit einem geringeren Klickpreisen (CPC) und besseren Positionen für deine Anzeigen.
Übrigens: Am Ende der Auktion bezahlst du nicht deinen angegebenen Maximalpreis, sondern einen Preis, der 1 Cent höher ist als der Maximalpreis des Zweitbietenden. Bezahlt wird immer nach dem Pay-per-Click-Verfahren (PPC), bei dem nur Kosten entstehen, wenn ein Nutzer auf deine Anzeige klickt.
Für welche Unternehmen macht SEA Sinn?
Grundsätzlich gilt: Wenn dein Produkt online gesucht wird, dann kannst du es auch über Suchmaschinenwerbung vermarkten – unabhängig von der Größe deines Unternehmens.
Es gibt dabei aber einige Faktoren, die für Erfolg oder Misserfolg entscheidend sind:
– Der Standort deines Unternehmens (bei manchen Produkten oder Dienstleistungen)
– Die Art der Produkte
– Das verfügbare Werbebudget
Besonders für Nischenprodukte eignet sich SEA sehr gut. Da die Konkurrenz für Werbeflächen in Nischensegmenten eher gering ist, profitieren die Werbenden meist von besonders niedrigen Klickpreisen (CPC).
Eine weitere Methode, um die Werbekosten günstig zu halten, ist es, auf Longtail Keywords mit geringem Suchvolumen zu setzen. Diese Keywords enthalten mehrere Begriffe, wodurch sie sehr spezifisch an die tatsächlichen Suchanfragen von Nutzern angepasst sind. Dadurch herrscht wenig Konkurrenzkampf und der Auktionspreis fällt niedriger aus.
Mit SEA erreichst du aktiv suchende Kunden im Bottom Funnel
B2B Google Ads
Beginner Guide
- Tipps für Kampagnenanlage und Targeting
- Gebotsstrategien, die Budget sparen
- Benchmarks und Optimierungsroutinen
Auf diesen Suchmaschinen kannst du SEA-Kampagnen schalten
- Google (92,64%)
- YAHOO! (1,09%)
- Microsoft bing (2,77%)
- Yandex (nur in Russland) (1,17%)
- Baidu (nur in China) (0,84%)
Neben diesen klassischen Suchmaschinen gibt es noch weitere Werbeplattformen, die keyword-bezogene Ads ermöglichen. Im e-Commerce gewinnt besonders Amazon immer weiter an Bedeutung.
Was kostet Suchmaschinenwerbung im B2B-Sektor?
Die Kosten für Suchmaschinenwerbung ergeben sich aus zwei unterschiedlichen Kostenfaktoren:
1. Werbebudget, welches an die Werbeplattform gezahlt wird
2. Kosten für das Schalten und Optimieren von Anzeigen durch deine Agentur
Um erfolgreiche Ads zu schalten, solltest du zumindest 3.000 € pro Monat für SEA einplanen, wobei die Empfehlung höher liegt. Mit diesen Kosten ist im Idealfall für den Einstieg zu rechnen:
1. Werbeausgaben
Die Ausgaben für SEA-Kampagnen werden direkt an die Werbeplattform (z.B. Google Ads) bezahlt. Die Kosten fallen meistens pro Klick oder pro 1.000 Impressionen an. In 95 % der Fälle sind die Kosten pro Klick günstiger. Die Kosten pro 1.000 Impressionen werden als Gebotsstrategie nur für den Markenaufbau und Awareness-Kampagnen eingesetzt.
Die tatsächlichen Kosten pro Klick sind abhängig von Nachfrage, Marktgröße und den Geboten der Konkurrenz.
Meist liegen die Kosten pro Klick im B2B-Bereich zwischen 2 und 60 €, wobei der Konkurrenzkampf entscheidenden Einfluss darauf hat, wie diese ausfallen. Hier findest du eine Übersicht für die Klickpreise diverser B2B-Keywords:
Keyword | Kosten pro Klick (€) |
---|---|
Industriereinigung | 1,50 |
Anlagenbau | 3,10 |
Buchhaltung | 7,90 |
Flottenmanagement | 11,00 |
Google Ads Agentur | 12,40 |
Projektmanagement Software | 15,10 |
E-mail Automation | 15,30 |
Recruiting Software | 40,50 |
2. Agenturkosten
Die Kosten für eine SEA-Agentur liegen bei monatlich 800 bis 3.000€.
Diese Kosten fallen an für Optimierungen, die Gestaltung der Ads und laufende Tests. Die Tatsächliche Kosten sind abhängig von der Kampagnenanzahl, der Anzahl der Sprachen und dem beworbenen Sortimentsumfang.
Vorteile und Nachteile von SEA
Vorteile
- Du kannst neue Interessenten und Kunden finden.
- Es werden hauptsächlich Nutzer angesprochen, die bereits aktiv suchen.
- Die Werbekampagnen sind innerhalb kurzer Zeit online – und liefern schnelle Resultate.
- Ads sind sehr flexibel - funktioniert eine Kampagne nicht, so kannst du sie innerhalb weniger Minuten ändern oder stoppen. Selbst die Zielseite kann problemlos ausgetauscht werden.
- Du kannst Interessenten genau zur richtigen Zeit mit den richtigen Informationen zu deinen Produkten erreichen.
- Der ROI ist gut messbar.
- Beim CPC zahlst du nur dann, wenn deine Anzeige auch wirklich geklickt wird.
Nachteile
- Sobald du kein Werbebudget mehr investierst, erscheinst du nicht mehr in der Suche.
- Für erfolgreiche Kampagnen ist eine Menge Know-how erforderlich. Google Ads Smarte Kampagnen mit der automatischen Optimierung sind kostspielig und oft nicht zielführend.
- Bei hoher Konkurrenz entsteht ein teurer Klickpreis, der sich unter Umständen nicht rentiert.
- Qualitätsfaktoren, die auch Einfluss auf den CPC haben, werden nicht völlig transparent kommuniziert.
- Im Hintergrund ist für den Aufbau ansprechender Landingpages und Angebote sehr viel Arbeit und Know-how erforderlich.
Was ist der Unterschied zwischen SEA und SEM?
Oft wird der Begriff SEM (Search Engine Marketing) synonym mit SEA verwendet, was aber nicht korrekt ist. Denn eigentlich ist SEA nur ein Teilbereich vom Suchmaschinenmarketing. Ein weiterer Teilbereich ist SEO (Search Engine Optimization). Bei SEO wird am organischen Ranking von Websites gearbeitet. SEA arbeitet immer mit bezahlten Werbeanzeigen, im SEO-Bereich fließt kein Geld an Google.
SEA ist idR. die am schnellsten wirksame Maßnahme. Ads-Kampagnen können in 2-3 Wochen erstellt werden und bringen sofort zusätzlichen Website-Traffic. SEO liefert dagegen in den ersten 6 Monaten nur sehr geringe Erfolge und ist eher langfristig effektiv. Hier werden alle Aspekte optimiert, die das organische Ranking und damit auch den Traffic einer Website beeinflussen. Der Erfolg ist dabei nicht direkt kontrollierbar. Denn du kannst nicht einfach Geld ausgeben, um dein Ranking in der nicht-bezahlten Suche zu verbessern.
Autor
Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads
Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.
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