Thin Content – Minderwertige Website-Inhalte

Als Thin Content (“dünner Inhalt”) bezeichnet Google jene Web-Pages oder Websiteinhalte, die Usern nur oberflächliche Infos und keinen Mehrwert bieten. Solche Inhalte erhalten daher nur schlechte Rankings.

1. Was ist Thin Content?

Google stuft Content, der Nutzern keinerlei Mehrwert bietet, als Thin Content ein. Entscheidend ist, ob die jeweiligen Inhalte die Anforderungen der Webmaster Guidelines erfüllen – ist das nicht der Fall, gelten sie als irrelevant für die User. Der Begriff Thin Content ist bekannt, seit im Jahr 2012 die Quality Rater Guidelines von Google geleakt wurden.

 

Der Suchmaschinenbetreiber Google legt großen Wert darauf, dass Webseiteninhalte die Erwartungen der User erfüllen – das zeigen unter anderem die großen Panda-Updates. Seit geraumer Zeit ist auch Thin Content ein wichtiger Faktor im Ranking. Webseiten, die viel Thin Content aufweisen – wenn auch nur auf einzelnen Seiten – werden mit einer schlechteren Platzierung in den Suchergebnissen abgestraft.

thin content ohne mehrwert

Ob es sich bei Content um Thin Content handelt, ermittelt Google automatisiert über Algorithmen. Werden Inhalte als minderwertig eingestuft, erhält der Webseitenbetreiber eine Meldung und wird aufgefordert, die Qualität der Inhalte zu verbessern.

2. Welche Inhalte bewertet Google als Thin Content?

Hier findest du die wichtigsten Merkmale von Thin Content laut Google:

Automatisch generierter Content

Hierbei handelt es sich um Inhalte, die per Content Generierung unter Anwendung einer Software oder eines KI-Tools entwickelt wurden, nur um ein gutes Ranking für bestimmte Keywords zu erzielen. Achtung: KI-generierte Texte, wie z. B. von ChatGPT fallen nicht automatisch in diese Kategorie. Wir gehen aber davon aus, dass Google laufend besser darin wird, mit KI erstellte Inhalte zu finden.

Duplicate Content

Hierbei handelt es sich um doppelt vorhandene Inhalte. Man unterscheidet dabei zwischen internem und externem Duplicate Content. Besonders problematisch ist das Thema bei Online Shops, wo aus Zeitgründen häufig die Produktbeschreibungen der Hersteller für die eigene Website übernommen werden.

Affiliate Pages

Affiliate-Seiten übernehmen häufig Produktbeschreibungen und Erfahrungsberichte von Herstellerseiten. Hier entsteht also auch Duplicate Content. Eigene Inhalte oder Mehrwert für die Nutzer wird nicht generiert – weshalb Google die Inhalte als Thin Content einstuft.

Doorway Pages

Diese Seiten enthalten viel SEO-optimierten Content, um gut zu ranken. Allerdings werden User beim Seitenaufruf auf eine andere Page (meist eine Verkaufsseite) weitergeleitet. Die Websitebesucher sehen also die für sie relevanten Inhalte gar nicht. Daher werden Doorway Pages von Google als Thin Content eingestuft.

Inhaltsleere Webseiten

Als inhaltsleere Webseiten werden Pages bezeichnet, die nur oberflächliche Informationen bieten. Besteht eine Seite aus vielen Bildern und sehr wenig Text, läuft sie Gefahr, als Thin Content eingestuft zu werden. Dasselbe gilt für Seiten, deren Inhalt hauptsächlich aus Werbetexten ohne Mehrwert besteht.

3. Short Content vs. Thin Content

Wenngleich gerade im SEO immer wieder dazu geraten wird, keine zu kurzen Texte zu schreiben (Richtwert: mehr als 300 Wörter), hat die Länge des Textes nichts mit der Einstufung als Thin Content zu tun. Short Content ist nicht gleich Thin Content.

 

Ganz im Gegenteil: Ein kurzer Text, der den Inhalt prägnant an den Leser übermittelt, ist viel relevanter als ein langer Text, der nicht zum Punkt kommt. Lange Texte ohne hilfreiche Inhalte werden nämlich auch als Thin Content eingestuft. Was User happy macht, ist Prägnanz – nicht eine lange Lesezeit.

 

Deshalb: Versuche nie, deine Texte künstlich in die Länge zu strecken. Wenn notwendig, kannst du weniger komplexe Inhalte einfach in Form von Aufzählungen und Bullet Points darstellen. Hier wird viel Mehrwert mit wenigen Worten geboten – und du läufst keine Gefahr, dass dein Content als Thin Content eingestuft wird.

4. Google stuft Thin Content als Soft-404-Fehler ein

Google behandelt Seiten mit Thin Content als Soft-404-Fehlerseiten. So werden Seiten bezeichnet, die technisch zwar keinen 404-Code (=Seite kann nicht aufgerufen werden) ausgeben, aber dennoch keinen Inhalt liefern. Wird eine deiner Seiten als Soft-404-Fehlerseite eingestuft, erfährst du das in der Google Search Console. So kannst du umgehend reagieren und diese Seite entweder löschen oder mit mehr relevantem Inhalt füllen.


Du solltest solche Meldungen ernst nehmen und die entsprechenden Seiten optimieren– andernfalls droht dir ein schlechteres Ranking für deine Webseite.

5. So findest du Thin Content auf deiner Website

Die einfachste Möglichkeit, um Thin Content zu identifizieren, bietet dir die Google Search Console. Über diese kannst du deine Webseite durchsuchen und jene Seiten finden, die als Thin Content eingestuft werden. Schau dir dabei einfach im Menüpunkt “Crawling Fehler” den Unterpunkt “Soft 404” an, um herauszufinden, ob Seiten als Soft-404-Fehlerseiten eingestuft werden.
thin content auf website finden
Du kannst zusätzlich über Google Analytics jene Seiten suchen, die eine hohe Bounce Rate und eine kurze Verweildauer aufweisen. Die Nutzer bleiben schließlich nur sehr kurz auf einer Seite, die ihnen keinen Mehrwert bietet – und verlassen danach die Webseite danach wieder, um auf Google nach besseren Inhalten zu suchen.

6. Thin Content vermeiden

Hast du auf deiner Webseite Thin Content gefunden? Dann gibt es mehrere Herangehensweisen, um das Problem zu beseitigen:

A) Seite löschen

Du entfernst die Seite. Damit tauchst du in den Suchergebnissen zu diesem Thema zwar nicht mehr auf, aber es ist eine sehr schnelle Lösung für das Thin-Content-Problem. Richte für jede gelöschte Page unbedingt eine URL-Weiterleitung ein. Die URL der gelöschten Seite bleibt ja noch weiterhin im Google Index. Mit der Weiterleitung verhinderst du, dass User auf eine nicht vorhandene Page gelangen und ein 404-Fehler ausgegeben wird.

B) Content aufwerten

Das ist der Königsweg: Mach deinen Thin Content zu Rich Content, indem du gut recherchierte Texte mit hohem Mehrwert lieferst, die die Fragen deiner Websitebesucher beantworten.

Hier ein paar Vorschläge zur Inspiration:

Informationen hinzufügen

Wenn es deinem Content an Informationsgehalt mangelt, dann begib dich erneut in die Recherche und arbeite an der Contenttiefe deiner Webseite. Füge weitere Informationen hinzu, die zum Thema passen und deinen Lesern echten Mehrwert bieten. Dazu zählen FAQs, Fallbeispiele, Vorteile/Nachteile und statistische Analysen.

Listen

Das altbewährte Content-Format lockert deine Inhalte auf und macht das Lesen kurzweiliger. Listen eignen sich vor allem für jene Informationen, die am besten kurz und prägnant dargestellt werden.

Vergleiche

Pro und Contra-Listen oder Vergleiche zwischen zwei Aspekten geben dem Leser ein lebhaftes Bild vom Inhalt. Oft führt ein einfacher Vergleich dazu, dass sich die Nutzer einen Sachverhalt viel besser vorstellen können.

Grafiken

Gut durchdachte Grafiken, wie zum Beispiel Infografiken, geben deinen Lesern zusätzlichen Mehrwert und machen das Lesen langer Texte abwechslungsreicher.

Storytelling

Das Storytelling ist eines der wichtigsten Instrumente im Content Marketing. Erzähle eine interessante Geschichte rund um den eigentlichen Inhalt und fessle damit deine Leser. Auch eher “langweilige” Fakten können so zum Leseerlebnis werden.

Erklärvideos

Solche Videos bieten vor allem lesefaulen Nutzern einen erheblichen Mehrwert. In wenigen Minuten und prägnanten Sätzen werden teils komplexe Inhalte so einfach erklärt, dass sie für jeden verständlich sind.

Autor

Gründer und Eigentümer, Head of Paid Ads

Thomas ist Gründer und Eigentümer von Webwings. Er optimiert Google Ads und LinkedIn Ads Kampagnen für B2B-Produkte seit 2010. Mehr über Thomas.

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